Insektizide in Nahungsmitteln stören Narkose; Werden Kartoffeln & Co. als Anästhesierisiko unterschätzt |
Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverfahren 40 11 (1999) S. 751. 1999;
Abstract: J. Hopkins Tanne Feldfrüchte wie Kartoffeln Tomaten und Auberginen enthalten häufig Rückstände von Insektiziden - speziellen Gykoalkaloiden - die die Narkosereaktion von Patienten möglicherweise dramatisch verändern können. Gerade Kartoffeln die reichlich als Gemüse Chips oder Pommes frites konsumiert werden enthalten große Mengen der gefährlichen Glykoalkaloide und gelten als Hauptquelle für diese Insktizidrückstände. Die Glykoalkaloide bleiben nach dem Verzehr der Nahrungsmittel mehrere Tage im Körper und werden auch durch Kochen nicht zerstört. Wie Studien der amerikanischen Gesellschaft der Anästhesiologen ergaben beeinflussen die Glykoalkaloide aus Nahrungsmitteln den Metabolismus vieler Muskelrelaxantien und Anästhetika. Die Insektizidrückstände hemmen die Butylcholinesterase - sie ist für den Abbau vieler Anästhetika verantwortlich - ebenso wie das Enzym Acetylcholinesterase. Letzteres metabolisiert den Transmitter Acetylcholin der wesentlich an der Regulation der Muskel- und Nervenfunktion beteiligt ist. Besonders bedeutsam so die amerikanischen Untersuchung sind die Nahrungsmittelrückstände für Patienten mit einer genetischen Variation der Butylcholinesterase. Bei diesen Patienten ist die Wirkungsdauer der Muskelrelaxantien ohnehin bereits auf fünf bis zehn Stunden statt der üblichen 40 bis 90 Minuten verlängert. Eine zusätzliche Hemmung des Relaxantienabbaus durch die Glykoalkaloide könnte zu einer klinisch relavanten Problematik führen. Die amerikanischen Anästhesiologen empfehlen daher Risikopersonen bei der Narkoseaufklärung künftig auch über ihre Ernährungsgewohnheiten zu befragen. wt
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