Trotz Osteoporose die Selbständigkeit erhalten Anregungen für das Praxisteam |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 31 - 32/ 1999; S. 38/ 470 - 39/ 471; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Dr. med. Bucklitsch Margret; Lauenbrück An den Folgen der Osteoporose sowie an der Lebensquatität seiner Patientinnen setzt der Hausarzt seine Therapie an. Gerade bei Frauen ist die senile Osteoporose weit verbreitet. Dennoch wird die Diagnose zunächst häufig übersehen: viele Patientinnen klagen nicht unbedingt über Schmerzen sondern nehmen sie als altersbedingt hin. Wenn dann die typischen Frakturen (Schenkelhals Wirbelkörper Radius) auftreten wird die Diagnose "Osteoporose" offensichtlich. Seltener wird der Hausarzt von Patienten direkt angesprochen ("Könnte ich mal meine Knochendichte messen lassen"). Risikofaktoren für das Entstehen einer Osteoporose sind bei Älteren u. a. Malnutrition mit niedriger Kalziumaufnahme allgemeiner Bewegungsmangel oder Bettlägerigkeit sowie fehlende Sonnenbestrahlung. So sind beispielsweise insbesondere Patienten mit Hemiplegie in Altenheimen betroffen. Welche Ärzte können diesen Bereich ausbauen? Alle Hausärzte sollten Grundkenntnisse in der Diagnostik und Therapie der Osteoporose aufweisen. Für einen Teil der Patienten empfiehlt sich eine frühzeitige Zusammenarbeit mit einem Orthopäden. Welche Aktivitäten sind sinnvoll? Die Basisdiagnostik beschränkt sich zunächst auf Anamnese (ständige Rückenschmerzen) körperliche Untersuchung (Tannenbaumphänomen abnehmende Körpergröße usw.) sowie ein orientierendes kleines Laborprogramm (BB BSG AP Ca Phosphat Kreatinin GOT). Im Rahmen der Stufendiagnostik könnten weitere Laborparameter (Elektrophorese Paraproteine im Urin Parathormon 25-Hydroxy-Vitamin-D3) bestimmt werden. Wichtig ist die Abgrenzung sekundärer Osteoporoseformen. Das Handeln sollte an den Zielen Prävention (Verschlechterung der Osteoporose verhindern Frakturrisiko vermindern) und Verbesserung der Lebensqualität (Schmerzbekämpfung Remobilisation) ausgerichtet werden. Im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung können Patienten gezielt auf Osteoporose-Prävention angesprochen werden (Kalziumversorgung regelmäßige körperliche Aktivität an der frischen Luft Genußgifte meiden Kalziumräuber in der Nahrung wie phosphatreiche Fertiggerichte und Cola meiden ggf. Östrogensubstitution bei Frauen). Im Rahmen eines Hausbesuchs kann auf Stolperfallen ungenügende Lichtverhältnisse etc. hingewiesen werden. Für die medikamentöse Therapie stehen Kalzium Vitamin D Kalzitonin Fluoride und Biphosphonate zur Verfügung. Bei der senilen Osteoporose besteht häufig auch ein sekundärer Hyperparathyreoidismus so daß die sinnvolle Basistherapie in der Gabe von Kalzium und Vitamin D besteht. Kalzitonin ist hilfreich bei akuten Schmerzen. Nebenwirkungen sind häufig Übelkeit und Flush. ... ab
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