Weihrauch - eine Alternative in der Rheumatherapie? |
Journal/Book: Z Rheumatol 1999; 58 Suppl. 1: I/8 (H 29). 1999;
Abstract: W.Brückle; Rheuma-Klinik Bad Nenndorf Das Harz des indischen Weihrauchbaums (Boswellia serrata) wird seit Jahrtausenden in der traditionellen indischen Medizin gegen rheumatische Erkrankungen eingesetzt. Unkontrollierte Studien in den 80er Jahren mit einem lipophilen Spezialextrakt aus Weihrauchharz (H 15(r)) ergaben Hinweise auf eine analgetisch-antiphlogistische aber auch das Allgemeinbefinden bessernde Wirkung. In der Folge wurden mit dem Präparat zwei multizentrische plazebokontrollierte Studien und eine Studie gegen Auranofin bei chronischer Polyarthritis durchgeführt jedoch nie vollständig publiziert. Die Untersuchungen weisen methodische Mängel auf die u.a. in der zu kleinen Fallzahlen liegen. Veröffentlicht wurden mehrere Abstracts: Eine Metaanalyse die keinen Einblick in die Einzeldaten bietet eine Zwischenauswertung sowie ausgegliederte Teilergebnisse einer Untersuchung. In einer Originalarbeit sind Teildaten aus den zwei multizentrischen Studien veröffentlicht die keinen merklichen Vorteil von Verum gegenüber Plazebo beschreiben. Wir haben ausgehend von den Studienplänen die Originaldaten für alle Patienten jeder Studie berechnet und fanden in den plazebokontrollierten Untersuchungen eindeutig bessere - wenn auch nicht immer signifikante - Daten zugunsten des Weihrauchextrakts. In der Vergleichsstudie H 15 vs. Auranofin zeigt sich das Goldpräparat nur überlegen wenn die zahlreichen Interventionen mit Kortikosteroiden und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) die mehr als doppelt so häufig in der Goldgruppe stattfanden unberücksichtigt bleiben. Größere und besser geplante Studien sind unbedingt notwendig um Wirkrichtung und Wirkstärke des Weihrauchpräparates klarer und eindeutiger beurteilen zu können. Die Effektivität bei M. Crohn wird derzeit in einer kontrollierten Studie gegen Mesalazin an 100 Patienten untersucht. Kurzzeituntersuchungen über die Beeinflußung perifokaler Ödeme bei Histiozytom und Astrozytom lassen wie auch in-vitro-Studien auf eine deutliche Hemmung der Leukotriensynthese schließen. Somit ist eine synergistische Wirkung bei kombinierter Gabe mit NSAR denkbar und vielleicht auch für bestimmte Indikationen der Ersatz von Kortikosteroiden. ... le
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