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November 2024

Teilstationäre Rehabilitation: Merkmale Einweisungskriterien Inanspruchnahme

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 142-143 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1 Fachklinik Ichenhausen 2 Klinikgruppe Enzensberg Hopfen am See Hintergrund Seit April 1995 wird in der Fachklinik Ichenhausen das erste Modellprojekt "Teilstationäre Rehabilitation" in Bayern umgesetzt. Teilstationäre Rehabilitation beinhaltet - im Gegensatz zur ambulanten Rehabilitation - das gesamte Angebot der vollstationären medizinischen Rehabilitation mit Ausnahme der Unterbringung und teilweise der Verpflegung. Ein Hauptziel der wissenschaftlichen Begleitforschung war die Beantwortung der Fragen nach Bedarf und Akzeptanz der neuen Rehabilitationsform. Methodik Während der Modellphase (April 1995 bis März 1996) wurden für alle stationären orthopädischen AHB-Patienten des 30-km-Einzugsgebietes die Eignung bzw. Nichteignung für eine teilstationäre Rehabilitation anhand klinikinterner Kriterien durch das Reha-Team dokumentiert: - formale Eignung (AHB-Verfahren Kostenübernahme geklärt) - medizinische Eignung (cardiale Belastbarkeit Geh- und Sitzfähigkeit keine schweren Nebenerkrankungen keine schweren psychischen Erkrankungen oder Suchtproblematiken keine akuten interkurrenten Erkrankungen ausreichende Orientierung Compliance) - gesicherte häusliche Versorgung - Einverständnis des Patienten. Ergebnisse Zwischen dem 1. April 1995 und dem 31. März 1996 wurden insgesamt 820 orthopädische Patienten aus dem Einzugsgebiet in das Auswahlverfahren für eine teilstationäre Rehabilitationsmaßnahme aufgenommen. Davon haben letztlich 197 (24%) das neue Angebot wahrgenommen. 479 Patienten (58 4%) erfüllten mindestens eine der notwendigen Voraussetzungen nicht: - bei 107 Patienten (22 3%) waren formale Gründe ausschlaggebend (Kostenübernahme ungeklärt) - bei 261 Patienten (54 5%) waren medizinische Ausschlußkriterien gegeben und - bei 111 Patienten (23 1%) war die häusliche Versorgung nicht gesichert. Mehr als die Hälfte der ursprünglich in das Auswahlverfahren einbezogenen Patienten erfüllten die strengen Aufnahmekriterien nicht vollständig und fielen deshalb aus dem Patientenpool für die teilstationäre Rehabilitation wieder heraus. Von den verbleibenden 341 ´Kandidaten' (41 6%) wollten 144 (42 2% bezogen auf die ´Kandidaten') die Aufnahme in die teilstationäre Reha nicht. Aufgenommen wurden schließlich 197 orthopädische Patienten (57 8% der "Geeigneten" bzw. 24% von allen stationären orthopädischen Patienten). D.h. nach den Erfahrungen des ersten Jahres kommen etwa knapp die Hälfte der Patienten aus dem Einzugsgebiet aus unterschiedlichen Gründen nicht für eine teilstationäre Reha in Frage. Von den verbleibenden lehnt wiederum knapp die Hälfte eine solche Form der Rehabilitation für sich ab wobei sich große Unterschiede nach Alter und Geschlecht zeigen: Nach den Erfahrungen der Modellphase ist die teilstationäre Rehabilitation insbesondere für jüngere Patienten (bis ca. 40 Jahre) und (aufgrund wohl noch recht traditioneller familiärer Rollenverteilungen) auch eher für Männer als für Frauen interessant. Diskussion Teilstationäre Rehabilitation trägt zu einer flexibleren und bedarfsgerechteren Angebotsstruktur im Rehabilitationswesen bei und kann insofern als wertvolle Ergänzung zur vollstationären und ambulanten Form der Rehabilitation gesehen werden. Allerdings kann sie das stationäre Angebot nicht in größerem Umfang ersetzten da aufgrund strenger Aufnahmekriterien nur ein kleiner Teil orthopädischer Patienten überhaupt in Frage kommt. ___MH


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