Evaluation kurz- und mittelfristiger Effekte stationärer Rehabilitationsmaßnahmen in der Onkologie |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 427-428 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Klinik für Tumorbiologie Freiburg In der onkologischen Rehabilitation haben die Qualitätsicherung und die wissenschaftliche Evaluation von Rehabilitationsprogrammen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hierbei stellt die Lebensqualität neben der beruflichen und sozialen Integration ein zentrales Erfolgskriterium der Rehabilitation dar. In der vorliegenden Studie wird der Erfolg eines ganzheitlichen Rehabilitationsprogramms der Klinik für Tumorbiologie über ein longitudinales Studiendesign evaluiert. Die Untersuchungsgruppe (N=84 Ausgangsstichprobe) setzt sich zusammen aus Patienten mit unterschiedlichen Tumorlokalisationen (32 1 % Mamma Ca 23 8% Magen/Darm Ca 17 9% Geschlechtsorgane 9 5 % hämatologische Systemerkrankungen; 23 8% sonstige). Die Patienten werden unmittelbar nach Aufnahme in die stationäre Rehabilitation vor Entlassung und sechs Monate bzw. 12 Monate nach Entlassung befragt; ergänzend werden objektive medizinische Parameter während der stationären Rehabilitationsmaßnahme erhoben. Im Zentrum der Untersuchung stehen die subjektiven Erwartungen und Ziele der Patienten die Krankheitsverarbeitung (Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung nach Muthny 1989) verschiedene Aspekte der Lebensqualität (EORTC-QLQ-C30 nach Aaronson et al. 1993) sowie die psychische Befindlichkeit (Brief Symptom Inventory nach Derogatis & Melisaratos 1983). Weiterhin wird die Rehabilitationsbedürftigkeit (Fremdbeurteilung durch den Arzt) in Anlehnung an einzelne Fragen des IRES (Gerdes & Jäckel 1992) erfaßt. Über eine umfangreiche Dokumentation der Inanspruchnahme verschiedener medizinischer und psychosozialer Therapieangebote während der Rehabilitation wird der Verlauf der Rehabilitationsmaßnahme sowie die individuelle Schwerpunktsetzung in der Inanspruchnahme der rehabilitativen Angebote kontrolliert. Die Darstellung konzentriert sich auf die kurz- und mittelfristigen Effekte der Rehabilitationsmaßnahme auf der Basis der ersten drei Meßzeitpunkte (Prä-Post-Befragung und 6 Monats-Katamnese) wobei der Schwerpunkt auf die Ergebniskriterien Lebensqualität Krankheitsverarbeitung und berufliche Integration gelegt wird. Insgesamt zeigt sich daß zum Katamnesezeitpunkt die bei Beendigung der Reha-Maßnahme (T2) erreichten Verbesserungen der Lebensqualität nur noch in einzelnen Teilbereichen nachweisbar sind. Einzelne Funktionswerte verringern sich signifikant wobei zum Teil die Werte sogar bis auf das Ausgangsniveau bei Aufnahme (T1) zurückgehen. Bezogen auf die berufl eruf zurückgekehrt ist; allerdings weisen die Ergebnisse der Belastungsskalen darauf hin daß die Patienten in ihrer beruflichen Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind. Bezüglich der Krankheitsverarbeitung zeigen unsere Ergebnisse kaum Veränderungen im gesamten Profil der eingesetzten Verarbeitungsformen. ___MH
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