Die automatische Oberflächenvermessung des Rumpfes - Technischer Fehler |
Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 8 (1998) 118-122 (c) Georg Thieme Verlag Stuttgart- New York. 1998;
Abstract: H. R. Weiß N. EI Obeidi K. Lohschmidt Ch. Verres; Asklepios-Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim (Ärztlicher Direktor: Dr. med. H. R. Weiß) Bad Sobernheim Zusammenfassung: Bei der Rehabilitation von Patienten mit Haltungsstörungen und Wirbelsäulendeformitäten werden zur Ermittlung der Ergebnisqualität der Rehabilitation metrisch erfaßbare Daten benötigt. Da Röntgenuntersuchungen für den Vor-Nachvergleich in der Rehabilitation aus Strahlenschutzgründen ausscheiden bieten sich Oberflächenvermessungssysteme zur Evaluation der Ergebnisqualität in der Rehabilitation geradezu an. Die Wiederholbarkeit der Röntgenbildvermessung ist vielfach untersucht worden. Abweichungen der Winkelmessung nach Cobb von 5 ° und mehr sind bei der Beurteilung ein und desselben Röntgenbildes keine Seltenheit. Bei Beurteilung zweier unterschiedlicher Röntgenbilder fließen weitere Fehlerquellen mit ein. In einem Kollektiv welches an einem Tag einmal vormittags und einmal abends geröntgt worden war wurden gar Abweichungen von bis zu 20 ° bei ein und derselben Wirbelsäule ermittelt. Die Fehlergrenze bei der Oberflächenvermessung des Rumpfes wird im allgemeinen als gering eingeschätzt zumal die Meßwertermittlung automatisiert ist und bei wiederholter Messung eines Plastikmodells keine wesentlichen Unterschiede festzustellen sind. Durch die Messung eines lebendigen und beweglichen Objektes sind jedoch naturgemäß Schwankungen der Meßergebnisse zu erwarten; deren Größe zu ermitteln ist Inhalt der vorliegenden Studie. 95 Skoliosepatienten zwischen 7 und 65 Jahren und mit einem Cobb-Winkel von 16-95 ° wurden 2mal innerhalb von 5 Minuten in standardisierter Weise mit dem Formetric-System vermessen. Der Korrelationskoeffizient für die maximale und die durchschnittliche Seitabweichung betrug 0 961 bzw. 0 987 der Korrelationskoeffizient für die maximale und durchschnittliche Oberflächenrotation betrug 0 967 bzw. 0 935. Die Unterschiede waren im t-Test nicht signifikant. Dennoch muß die relativ hohe Schwankungsbreite bei der vergleichenden Analyse der Formveränderung des Rückens während der Kontrolluntersuchung mitberücksichtigt werden wobei für die maximale bzw. mittlere Seitabweichung ein Meßfehler von 5 1 bzw. 2 6 mm und für die maximale bzw. mittlere Rotation von 2 3 bzw. 0 9 ° ermittelt worden ist. Wir empfehlen dementsprechend bei der Beurteilung der Formetric-Scans für die maximale bzw. für die mittlere Seitabweichung einen Meßfehler von 6 bzw. 3 mm und für die maximale bzw. mittlere Rotation von 3 bzw. 1 ° zu berücksichtigen. Darüber hinausgehende Abweichungen können im Einzelfall als Ergebnis der Rehabilitation angesehen werden. hl
Keyword(s): Wirbelsäulendeformitäten - Oberflächenvermessung - Technischer Fehler
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