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December 2024

Hochdruck-Therapie Die bisherigen Richtlinien sind zu lasch

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 27/28 S.46-47. 1998;

Abstract: Erstmals liegen valide prospektive Daten auf dem Tisch wie weit der Blutdruck eines Hypertonikers wirklich runter muß. Und die besagen klipp und klar daß mit 140/90 mmHg das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Eine deutlichere RR-Senkung senkt die Risiken des Patienten weiter wie die größte je durchgeführte beim europäischen Hypertension-Meeting in Amsterdam präsentierte Hochdruck-Studie zeigt. Wenn bei allen Hypertonikern der Druck um 5 mmHg mehr gesenkt wird könnten Tausende von Herzinfarkten und Schlaganfällen vermieden werden. Wer hohen Blutdruck hat - "leidet" in der Regel nicht zunächst zumindest. Auf Dauer jedoch ist das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt eindeutig erhöht und dies selbst dann wenn der Blutdruck medikamentös gesenkt wird. Daß eine solche Behandlung die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität senkt steht fest. Die Frage ist nur: Warum weist der therapierte Hypertoniker ein höheres Risiko auf als der Normotoniker? Hier liegt der Verdacht nahe daß der Blutdruck unter der Therapie nicht ausreichend gesenkt wird. Doch was ist ausreichend? Wo liegt der optimale Blutdruckwert? Und wie weit über dieses Optimum hinaus kann der Druck gefahrlos gesenkt werden? Antworten auf diese Fragen gab jetzt eine große prospektive Studie mit dem Kürzel HOT für "Hypertension Optimal Treatment" deren Ergebnisse erstmals auf der Jahrestagung der "International Society of Hypertension" verraten wurden und kurz darauf in "The Lancet" erschienen. 19 000 Patienten nahmen an der Studie teil und wurden im Schnitt 3 8 Jahre lang nach einem 5-Stufen-Plan antihypertensiv behandelt. Die Basis bildete dabei der Kalziumantagonist Felodipin. Reichte dieser nicht aus um den Zielblutdruck zu erreichen wurden schrittweise ACE-Hemmer Betablocker und Diuretika hinzugefügt bzw. die Dosierungen verdoppelt. Die Patienten waren im Schnitt 61 Jahre alt hatten zu Beginn einen Blutdruck von 170/ 105 mmHg und ein Viertel hatte Diabetes. Randomisiert wurde zwischen drei diastolischen Zieldruckwerten: < 90mmHg < 85 mmHg und < 80 mmHg. Ergebnisse mit unmittelbarem Praxisbezug. Die ungewöhnliche Studie lieferte eine Reihe wichtiger Erkenntnisse für die praktische Therapie die Studienautor L. Hansson Uppsala erläuterte: 1.) Mit einer gewissenhaften antihypertensiven Stufentherapie kann der Blutdruck bei guter Lebensqualität tatsächlich normalisiert werden. 2.) Die Rate kardiovaskulärer Ereignisse unter dieser Therapie ist dann außerordentlich gering. 3.) Das Risiko solcher Komplikationen ist bei einem Blutdruck von 139/83 mmHg am geringsten - der bestehende Zielwert von 140/90 mmHg ist demnach im diastolischen Schenkel deutlich zu hoch. ... ___MH


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