Soziale Belastungen von Patienten in einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 464-465 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Psychosomatische Fachklinik St. Franziska Stift Bad Kreuznach Hintergrund Soziale Belastungen bilden eine wichtige Komponente im Bedingungsgefüge der Erkrankungen von psychosomatischen Rehabilitationspatienten. Für das Ziel den Prozeß und das Ergebnis der Rehabilitationsmaßnahme sind sie von großer Bedeutung und bestimmen als Ausgangsbedingung und Behandlungsvoraussetzung wie auch als reale Begrenzungen der sozialen Veränderungsmöglichkeiten mit den Erfolg der stationären Heilbehandlung. Im gesetzlichen Rehabilitationsauftrag der auf die Erhaltung oder Wiederherstellung der Teilhabe am sozialen Leben in Gesellschaft Beruf und Familie gerichtet ist und im biopsychosozialen Krankheitsmodell das psychosomatische Erkrankungen als multifaktorielles Bedingungsgefüge mit somatischen psychischen und sozialen Faktoren versteht ist die Relevanz der sozialen Belastungen für die Konzeption und klinische Praxis der stationären psychosomatischen Rehabilitation begründet. Für die Entwicklung von individuenzentrierten Behandlungskonzeptionen in denen besonders die differenzierte Diagnostik und Therapieindikation eine Rolle spielt ist die Kenntnis von Art und Ausmaß sozialer Belastungen unter den Patienten psychosomatischer Rehabilitationskliniken wichtig. Empirische Untersuchungen die systematisch soziale Belastungen in dieser Patientengruppe erfassen und damit eine Grundlage der Konzeptentwicklung und der Gestaltung der klinischen Praxis abgeben könnten fehlen. Fragestellung Eine vorangegangene Untersuchung hatte gezeigt daß Patienten in einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik soziale Belastungen in einem beträchtlichen Ausmaß vor allem in den Bereichen Arbeit und Beruf finanzielle Situation und Familie hatten. In der jetzigen Untersuchung sollten Zusammenhänge zwischen wichtigen soziodemographischen Variablen und dem Ausmaß sozialer Belastungen geklärt werden. Methode Es wurde der Fragebogen zur Erfassung sozialer Belastungen (FSB) von Mans Jürgensen & Rüddel (1996) verwandt. Dieser ist ein Selbstbeurteilungsinstrument für die Routine-Diagnostik in dem Patienten aus einer Liste von 15 sozialen Problembereichen die für sie zutreffenden Bereiche angeben und jeweils auf einer drei-stufigen Likert-Skala das Ausmaß der Belastung kennzeichnen. Ausgewertet werden die Art und die Gesamtzahl der Bereiche sowie das Gesamtscore der Belastung als Summe der Belastung durch einzelne Probleme. Außerdem wurden durch die Patientendokumentation und die Basisdokumentation des Therapeuten soziodemographische Daten und Angaben zur Behandlung erhoben. Die Stichprobe umfaßte 886 konsekutiv aufgenommene Patienten einer psychosomatischen Fachklinik. Sie war in Alter und Geschlecht repräsentativ für die Patienten dieser Einrichtung. Es handelte sich überwiegend um neurotische und psychosomatische Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen. Der Fragebogen wurde als Teil einer Routine-Datenerhebung vorgegeben und von den Patienten am 3. Tag des stationären Aufenthaltes ausgefüllt. In der Auswertung wurden Mittelwerte der Häufigkeiten der Anzahl der Problembereiche (FSB Skala 1) und des Ausmaßes des Wunsches nach Hilfe (FSB Skala 3) berechnet; Mittelwertsunterschiede wurden statistisch geprüft. ... ___MH
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