Empirische Daten zur Indikation einer fachklinischen (akutstationären) rheumatologischen Behandlung |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 32 (F 24). 1998;
Abstract: Rheinisches Rheumazentrum Meerbusch Die Optimierung der rheumatologischen Versorgungsqualität erfordert an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Behandlung empirische Daten zur Kooperationspraxis der einzelnen Versorgungssysteme. Dazu wurden in einer prospektiven Studie alle 190 konsekutiven Patienten untersucht die über einen Zeitraum von 2 Monaten zur stationären Behandlung in eine rheumatologische Fachklinik eingewiesen wurden. Die Diagnosen verteilen sich zum größten Teil auf entzündlich-rheumatische und immunologische Erkrankungen sowie invalidisierende und prognostisch ungünstige muskuloskeletale Schmerzsyndrome (n = 179 94 % 33 Diagnosegruppen davon als führende Einzeldiagnosen cP = 64 (34 %) generalisierte Fibromyalgie = 31 (16 %) Spondarthritiden = 21 (11 %) Kollagenosen = 12 (6 %) und Vaskulitiden = 8 (4 %)). 129 der 190 Patienten (68 %) waren zu irgendeinem Zeitpunkt vorher mindestens einmal ambulant rheumatologisch gesehen worden. Dadurch erklärte sich eine hohe Übereinstimmung zwischen Einweisungsdiagnose und Aufnahmediagnose (76 %). Die Indikation zur stationären Aufnahme wurde am Aufnahmetag anhand einer zuvor entwickelten Kriterienliste (14 Einzelkriterien) überprüft. Dabei waren Mehrfachnennungen mit einer Gewichtung nach Hauptgrund und abgestuften weiteren Gründen möglich. Häufigstes an erster Stelle genanntes Kriterium war die unzureichende Wirksamkeit vorausgegangener ambulanter Therapien (n = 63 33 %) gefolgt in gleicher Häufigkeit von akutem Schub (n = 28 15 %) der Notwendigkeit einer Komplextherapie (n = 28 15 %) sowie unklarer diagnostischer Situation (n = 28 15 %). Bei 161 Patienten (85 %) waren 2 und mehr Gründe für die stationäre Einweisung maßgebend. Die Kriterienliste erwies sich in allen Fällen als ausreichend. Sie stellt einen ersten Versuch dar die Entscheidungsprozesse bei der Indikation zur stationären rheumatologischen Behandlung zu operationalisieren und damit transparent nachvollziehbar und auch überprüfbar zu machen. le
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