Erste Ergebnisse eines multimodalen interdisziplinären Therapiekonzeptes des Fibromyalgie-Syndroms |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 59 (P 58). 1998;
Abstract: Rheinisches Rheumazentrum Meerbusch Die unbefriedigenden Behandlungsergebnisse bei Fibromyalgie-Syndrom führten zur Entwicklung eines neuen interdisziplinären Behandlungskonzeptes das in einem multimodalen Ansatz psychoedukative Methoden kognitiv-verhaltenstherapeutische Techniken und trainingstherapeutische Elemente in einem gruppentherapeutischen Setting vereint. Die Patienten bilden dabei eine geschlossene Gruppe und durchlaufen alle Behandlungsmaßnahmen (Schmerz- und Streßbewältigungstraining Patientenschulung Krankengymnastik im Sinne einer aufbauenden Bewegungstherapie mit Elementen der Körperwahrnehmung Gruppenpsychotherapie) gemeinsam. Die Methode der Gruppenbehandlung wurde nicht nur aus ökonomischen Gründen gewählt sondern wird gleichzeitig als Möglichkeit zum Lernen am Modell genutzt. Die Patienten lassen sich von den Fortschritten anderer ermutigen und von der Wirksamkeit der Methode überzeugen. Für viele Patienten ist die Gruppe auch eine Gelegenheit neue soziale Kontakte zu knüpfen. Fibromyalgiepatienten erleben es als entlastend daß andere das gleiche Leiden und ähnliche Probleme haben. In einer Pilotstudie wurde bei 14 Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom (ACR-Kriterien) das neue Konzept (Experimentalgruppe n = 7 Patienten) im Vergleich zu der traditionellen Therapie (Kontrollgruppe n = 7 Patienten) überprüft. Die Patienten der Experimentalgruppe zeigten nach der 3wöchigen stationären Behandlung signifikante Verbesserungen der Depressivität (27.7 vs. 16.7 ADS p < .003) des Schmerzes (7.6 vs. 4.0 NRS p < .006) der Somatisierung (2.1 vs. 1.6 p < .05) der Zwanghaftigkeit (1.4 vs. 0.9 p < .05) der Ängstlichkeit (1.3 vs. 0.6 p < .05) der Aggressivität (0.8 vs. 0.44 p < .05) der Gesamtbelastung (1.3 vs. 0.8 p < .05 jeweils SCL-90-R) sowie der Lebensqualität (Leistungsvermögen 1.4 vs. 1.8 p < .01 PLC Genußfähigkeit 1.8 vs. 2.3 p < .0001 PLC Kontaktvermögen 1.9 vs. 2.4 p < .05 PLC). In der Kontrollgruppe kam es bei allen genannten Variablen zu keinen Veränderungen. Die Ergebnisse weisen auf eine deutliche Überlegenheit des neuen Ansatzes im Vergleich mit der traditionellen Behandlungsmethode. Die Daten werden derzeit an einer größeren Stichprobe überprüft. le
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