Zur Effektivität der medizinischen Rehabilitation Rehabilitationswissenschaftliche Ergebnisse zu den häufigsten Krankheitsgruppen |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 86-87 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) Frankfurt Aufbauend auf dem Konzept der Krankheitsfolgen der WHO kommt es in der Rehabilitation nicht nur darauf an den Krankheitsverlauf selbst zu beeinflussen sondern insbesondere die negativen Krankheitsfolgen zu bewältigen. Nicht zuletzt da chronische Erkrankungen multifaktoriellen Einflüssen unterliegen erfordern sie interdisziplinäre Behandlungsmethoden. Die Rehabilitationsleistungen der Rentenversicherung sollen primär negative Auswirkungen von Krankheit und Behinderung auf die Erwerbsfähigkeit beseitigen. Handlungsbedarf wird bereits dann gesehen wenn eine erhebliche Gefährdung der Erwerbsfähigkeit vorliegt. Die medizinische Rehabilitation ist damit auch präventiv ausgerichtet. Allgemeines Ziel der Rehabilitation in der Rentenversicherung ist die möglichst dauerhafte (Re-)Integration in das Erwerbsleben. Bei der Beurteilung des Rehabilitationserfolgs müssen die Ziele "Erhalt der Erwerbsfähigkeit" und "berufliche Integration" unterschieden werden. Die medizinische Rehabilitation ist vorrangig darauf gerichtet negative Folgen von Krankheit und Behinderung auf die Erwerbsfähigkeit zu beseitigen. Der Erfolg der medizinischen Rehabilitation ist dabei eine notwendige Voraussetzung für die berufliche (Re-)Integration die wesentlich von externen Faktoren - vor allem des Arbeitsmarktes und des Rentenrechts - mitbestimmt wird. Die komplexen Ziele der Rehabilitation erfordern entsprechend umfassende Evaluationsansätze. Dazu gehören u. a. multiple Erfolgsindikatoren und ein längerer Katamnesezeitraum. Die Zahl umfassender Evaluationsstudien ist nicht zuletzt aufgrund des notwendigen methodischen Aufwandes bisher begrenzt. Literaturübersichten bzw. Metaanalysen zur Wirksamkeit von (stationären) Rehabilitationsmaßnahmen sind in der deutschen Rehabilitationswissenschaft bisher ausgesprochen selten. Es wurde eine Literaturübersicht zu aktuellen rehabilitationswissenschaftlichen Evaluationsstudien zu den häufigsten Krankheitsgruppen erstellt (vgl. Schliehe Haaf 1996). Dabei wurden die Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats die psychosomatischen Erkrankungen die Abhängigkeitserkrankungen die Erkrankungen des Kreislaufsystems und onkologische Erkrankungen ausgewählt. Die Darstellung bezieht sich primär auf Ergebnisse von Studien die sich mit dem deutschen Rehabilitationssystem beschäftigen. Es wurden Untersuchungen aus den letzten zehn Jahren ausgewählt und Studien mit großer Fallzahl wurden bevorzugt berücksichtigt. Studien in denen Vergleichsgruppen einbezogen wurden wurden ebenfalls vorrangig ausgewählt. Solche Forschungsprojekte sind in der deutschen Rehabilitationsforschung allerdings noch nicht die Regel. Die Studien wurden zum Teil durch die Rentenversicherung gefördert. ___MH
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