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December 2024

Erfüllung von Patientenerwartungen in der teilstationären Rehabilitation - eine Vergleichsstudie

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 121-122 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1Klinikgruppe Enzensberg Hopfen am See 2Fachklinik Ichenhausen Hintergrund und Fragestellung Die teilstationäre Rehabilitation ist eine relativ neue Form der Rehabilitation und beinhaltet - im Gegensatz zur ambulanten Rehabilitation - das gesamte Angebot der vollstationären medizinischen Rehabilitation mit Ausnahme der Unterbringung und der Vollverpflegung. Teilstationäre Rehabilitation ist dabei mit hohen Erwartungen belastet: Sie soll weniger kosten als eine vergleichbare vollstationäre Maßnahme aber qualitativ gleichwertig sein. Ziel der Untersuchung war die Beantwortung der Frage ob die Erfüllung von Patientenerwartungen als Indikator für die Ergebnisqualität des neuen Modells dem klassischen vollstationären Angebot vergleichbar ist. Stand der Forschung Neben eigenen Untersuchungen zur Akzeptanz Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit teilstationärer Rehabilitation (Haase et al. 1996; Burger et al. 1997) ist bisher nur eine Studie aus Westfalen bekannt nach der teilstationäre im Vergleich mit vollstationärer Rehabilitation hinsichtlich der - anders gewählten - Zielvariablen gleich gut oder sogar besser abschneidet (Karoff Weinheimer 1996). Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Beiträgen die auf einer konzeptionellen Ebene verbleiben (z.B. Vogel Zollmann 1994; BfA/VDR 1995). Methodik und Datengrundlage Im Rahmen einer Vergleichsstudie wurden die notwendigen Daten bei Patienten der Fachklinik Ichenhausen erhoben. Zur Fallgruppe zählen 165 Patienten mit orthopädischen Erkrankungen in der teilstationären Rehabilitation. Die Kontrollgruppe besteht aus 165 nach Alter und Geschlecht vergleichbaren orthopädischen Patienten in der vollstationären Rehabilitation die nach medizinischem Befund auch teilstationär hätten behandelt werden können. Beide Gruppen wurden in zwei Wellen schriftlich befragt inwieweit sich ihre Erwartungen an die Rehabilitation erfüllt haben. Ergebnisse Die Patientenerwartungen an die Rehabilitation decken ein breites Spektrum ab. Im Vordergrund sowohl für teilstationäre wie für vollstationäre Patienten stehen Erwartungen in medizinischer Hinsicht (z.B. Linderung der Schmerzen). Es zeigte sich eine hohe Übereinstimmung in der Erfüllung von Erwartungen zwischen beiden Gruppen. Insgesamt fällt auf daß aus Patientensieb der Rehabilitationserfolg in der teilstationären Behandlung bei der Mehrzahl der betrachteten Variablen sogar etwas besser ausfällt als für die stationäre Vergleichsgruppe: - Besserung des Gesundheitszustand - Steigerung der Beweglichkeit - Zunahme der körperlichen Leistungsfähigkeit - Linderung der Schmerzen - seelisches Wohlbefinden - mehr Wissen über Erkrankungen - Hilfe bei der Krankheitsbewältigung - Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit - Beratung bezüglich der Probleme am Arbeitsplatz Tendenzfelle Vorteile für den stationären Bereich ergeben sich hinsichtlich: - Diätberatung/Gewichtsabnahme - Vorbereitung auf den Alltag - Entlastung der Familie - wieder Sport treiben können - Erschöpfungsabbau Da keines der Ergebnisse statistische Signifikanz erreicht dürfen diese geringfügigen Differenzen nicht überbewertet werden. Diskussion Zwar stellt die teilstationäre Rehabilitation eine qualitativ gleichwertige Alternative zum traditionellen vollstationären Angebot dar. Sie kommt aber aufgrund strenger Aufnahmekriterien nur für einen kleinen Prozentsatz orthopädischer Patienten überhaupt in Frage und kann somit vollstationäre Rehabilitation nicht in größerem Umfang ersetzen (Hasse et al. 1996). Teilstationäre Rehabilitation trägt zweifellos zu einer flexibleren und bedarfsgerechteren Angebotsstruktur im Rehabilitationswesen bei und kann insofern als wertvolle Ergänzung zur vollstationären und ambulanten Form der Rehabilitation gesehen werden. ___MH


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