Einführung eines Total Quality Managementsystems (TQM) in einer dermatologischen Rehaklinik nach dem EQA-Modell (European Quality Award). |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 77-79 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Klinik für Dermatologie und Allergie Davos Alexanderhausklinik Die Diskussion über Qualität im Krankenhaus und das dazu notwendige System wird derzeit auf allen Ebenen geführt. Verschiedene Begriffe sind ebenso wie die unterschiedlichen Interessen dazu geeignet Verwirrung zu stiften. Vor dem Hintergrund des steigenden Kostendruckes und der Verkürzungen der Rehabilitationsdauer im Einzelfall auf bis zu 3 Wochen wird die seit 1989 gesetzlich vorgeschriebene Qualitätssicherung jetzt auch betriebswirtschaftlich zwingend notwendig um Qualität erhalten oder verbessern zu können bei gleichzeitiger Ausschöpfung von Rationalisierungs- und damit Sparpotentialen. Eine Möglichkeit der Implementierung von Qualitätsmanagement besteht zweifellos in der Anwendung der DIN EN ISO Norm 9000 ff. In der Diskussion war auch der Qualitätssicherungsbericht Verfahrensstufe A der vom VdAK und den Arbeiterersatzkassen propagiert wurde. Hier handelte es sich um eine interne Qualitätssicherungsmaßnahme. die später durch eine externe Bewertung der Verfahrensstufe B erweitert werden sollte. Zwischenzeitlich wird jedoch auf Stufe B direkt hingearbeitet. Die dritte Möglichkeit besteht in der Einführung eines umfassenden Qualitätsmanagements auch TQM genannt nach den Kriterien des Europäischen Qualitätspreises-EQA. Die Klinik für Dermatologie und Allergie Davos die bereits seit 1994 am Qualitätssicherungsprogramm der Rentenversicherung teilnimmt hat sich als eine der ersten Rehakliniken im deutschen Sprachraum entschlossen ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen und sich extern zertifizieren zu lassen. Dabei hat sie sich für das Total Quality Management System (TQM) nach den Richtlinien der European Foundation for Quality Management entschieden. Bei TQM handelt es sich um ein kunden- und prozessorientiertes Qualitätsmanagementsystem das sowohl über den Anspruch einer Qualitätssicherung als statischen Prozeß weit hinausgeht und bei dem die Kunden- Zufriedenheit (Patienten einweisende Ärzte Kostenträger Selbsthilfegruppen Pharmaindustrie) die Definition von Prozeßabläufen mit Schnittstellen sowie kontinuierliche Verbesserungsprozesse im Vordergrund stehen. Dies erfordert eine klare Zielsetzung durch die Unternehmensführung ein konsistentes und abgestimmtes Vorgehen Orientierung an Spitzenleistungen sowie Entfaltung von Initiative und Mitverantwortung. Die Vorteile des TQM scheinen auf der Hand zu liegen da alle Mitarbeiter in allen Abteilungen alle Produkte und Dienstleistungen und die gesamte Wertschätzungskette erfaßt werden. Die Einführung eines solch komplexen Qualitätsmanagementsystems mit horizontalen Denk- und Prozeßabläufen in die vertikale Struktur eines Krankenhauses ist keine kurzfristige Angelegenheit. Sie bedeutet zunächst erhebliche Mehrarbeit. Die Entscheidung ein Qualitätsmanagement einzuführen ist in aller Regel so auch bei uns ein Beschluß der Krankenhausleitung und somit eine "Top down" Entscheidung. Die Hauptverantwortung für die Qualität liegt immer bei der obersten Führungsebene die auch täglich sichtbar vorgelebt werden muß. ... ___MH
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