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December 2024

Psychosomatik und Motorik: Psychomotorische Effekte einer interdisziplinären Therapie chronischer Wirbelsäulensyndrome

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 42-44 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Klinik Bavaria Freyung Einführung In einer Studie mit 21 Patienten wird versucht vor dem Hintergrund einer systemtheoretischen Betrachtungsweise Effekte einer integrativ orthopädisch-psychologischen stationären Therapie chronisch vertebragener Schmerzzustände zu erfassen. Psychologisch bedeutet daß neben den psychologischen Schmerztherapien insbesondere psychomotorische (autoregulative und autoprotektive) Verhaltens- und Bewegungsmuster im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Bei chronischen Schmerzen hat sich in den letzten Jahren eine Vielzahl von ätiologischen Modellen und therapeutischen Ansätzen herausgebildet. Zur Integration dieser Ansätze nutzen wir ein systemtheoretisches Modell. Dabei verstehen wir chronischen Schmerz als Störung in interdependenten autonomen Regelkreisen. Überbeanspruchung der Gesamtkapazität oder einzelner Subsysteme führt zu einem Umschlagen der Gleichgewichtslage die auch anfangs nicht einbezogene Regelsysteme dysfunktional verändert und letztlich das Gesamtsystem schmerzhaft destabilisiert. Beim Menschen ist insbesondere davon auszugehen daß das kognitiv-willensmäßig System autonom regulierte Subysteme langfristig dysfunktional mißbraucht. Bei beginnender Chronifizierung von Schmerzen reagieren Patienten mit Durchhaltestrategien einerseits Vermeidungsverhalten und Belastungsangst andererseits. Dies bedingt eine dysfunktionale Selbstregulation die auf der kognitiven oder emotionalen Ebene zunächst kaum fassbar ist. Wir vermuten die frühesten Hinweise im Bereich der Haltungs- und Bewegungssteuerung der Psychomotorik. Methodik Wir haben nach solchen gestörten Autoregulationen gesucht und dabei folgende Subsysteme in unsere Überlegungen einbezogen: 1. Neuromuskuläre Regulationen insbesondere die des Muskeltonus. Effektive Regulation ist durch weglassen überflüssiger Muskelaktivität gekennzeichnet (2). 2. Postorale Regulation 3. Koordination insbesondere die interozeptive Koordination. 4. Weitere Variablen: Orthopädische Merkmale Depressivität Befindlichkeit Schmerzintensität Schmerztopographie Arbeitsbelastung Kontrollüberzeugung Selbstwirksamkeit. 5. Folgende psychomotorische Tests wurden eingesetzt: a) Sway-Test: Die postorale Stabilität maßen wir nach (3) mit einem Balance Test (Schwankung des Körperschwerpunktes). b) Oberflächen-EMG: Mit einem mehrkanaligen Oberflächen-EMG wurde der Muskeltonus in verschiedenen Rückenbereichen während der Balancetests gemessen. Die resultierenden Werte wurden hinsichtlich Dysbalancen ausgewertet. c) BKT-Bewegungskoordinations-Test: Dieser Test erfaßt verschiedene Dimensionen der Bewegungs- und Koordinationsfähigkeit. d) Verschiedene orthopädische und psychologische Tests ergänzend. Therapie Multidisziplinäre verhaltensmedizinische Schmerztherapie mit Schwerpunkt im Training der Körpererfahrung und Koordination/Autoregulation (Koordinationstraining Feldenkrais Biofeedback computergestützte medizinische Trainingstherapie ergänzen das Therapieprogramm). ... ___MH


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