Sarkoidose als Fehldiagnose einer Lymphadenosis cutis benigna bei einer Borreliose |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 85 (K 8). 1998;
Abstract: AG Rheumatologie Medizinische Poliklinik Philipps-Universität Marburg Einleitung: Die Lyme-Borreliose ist eine durch Borrelia burgdorferi hervorgerufene syndromale Erkrankung mit stadienhaftem Krankheitsverlauf. Die Diagnose wird auf Grund des klinischen Bildes gestellt und serologisch oder durch Erregernachweis gesichert. Kasuistik: Wir berichten über eine 49jährige Patientin die im Laufe von sechs Monaten eine zunehmende Rötung und Schwellung des zweiten Zehs links bemerkte. Es wurde eine Biopsie entnommen deren histologische Aufarbeitung eine granulomatöse Ansammlung mononukleärer Zellen zeigte. Unter der Verdachtsdiagnose Sarkoidose wurde eine Steroidtherapie initiiert die jedoch über 3 Monate erfolglos blieb. Die Vorstellung erfolgte dann zur Einholung einer "second opinion" nachdem ein Chirurg eine Amputation empfohlen hatte. Die körperliche Untersuchung zeigte eine livid-rötliche Schwellung des 2. Zehs links vor allem lateral. Ein Zeckenbiss war nicht erinnerlich ebensowenig ein Erythema chronicum migrans. Eine erneut durchgeführte Biopsie erbrachte dann eine lymphoplasmazelluläre Proliferation im Corium. Die Borreliose-Serologie war positiv für IgG-Antikörper sowohl im Elisa im IFT als auch im Western-Blot. Es wurde die Diagnose einer Lymphadenosis cutis benigna bei Borreliose gestellt. Eine antibiotische Therapie mit Ceftriaxon i. v. führte innerhalb kürzester Zeit zu einer kompletten Remission. Schlußfolgerung: Bei lokalisierten erythematösen Befunden sollte auch bei atypischer Lokalisation und bei unauffälliger Zeckenanamnese eine Lymphadenosis cutis benigna in die Differentialdiagnose mit einbezogen und eine Klärung mittels Biopsie und Serologie angestrebt werden. le
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung