Das "chilenische Modell" einer Privatisierung der Rentenversicherung

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 3/96 S. 158-175. 1996;

Abstract: Zusammenfassung Die Privatisierung der - nach wie vor obligatorischen - chilenischen Rentenversicherung hat die hieran geknüpften Erwartungen bisher nicht erfüllen können. Im Gegenteil: Die Verwaltungskosten sind gestiegen der Deckungsgrad der Bevölkerung gesunken und Akzeptanz und Zahlungsmoral sind - aus welchen Gründen auch immer - gering. Die zur Zeit günstige Relation zwischen dem (niedrigen) Beitragssatz und der Höhe der bisher geleisteten Renten hat seine Ursache in der sehr günstigen Kapitalisierung der im alten System erworbenen Anwartschaften sowie den besonderen Bedingungen des chilenischen Kapitalmarktes in einer bestimmten historischen Phase. Sie kann nicht darüber hinwegtäuschen daß wegen der geringen Wirksamkeit des Systems - gemessen an der derzeitigen Beitragsdichte und -höhe - die Mehrheit der Versicherten eine angemessene Altersversorgung nicht erwarten kann. Allerdings dürfen unerfüllte Erwartungen und unerwünschte Nebeneffekte des neuen Systems nicht ausnahmslos den ihm inhärenten Strukturmerkmalen zugeschrieben werden. Manche bedenklichen Fehlentwicklungen ließen sich möglicherweise durch eine verbesserte Gestaltung des Systems korrigieren. ___MH

Zurück | Weiter

Das "chilenische Modell" einer Privatisierung der Rentenversicherung - mehr Leistung für weniger Beiträge?