Pädagogische Elemente in der Kur? Pädagogische Elemente in die Kur! |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 48 (1996) 5 S.108-112. 1996;
Abstract: Professor Dr. med. paed. habil. Scheumann Hans Wolfsburg Geschäftsführer des Wolfsburger Instituts für Gesundheitsförderung e. V. WIG an der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Wolfsburg Das über die Jahrhunderte entwickelte Heilbäder- und Kurwesen Deutschlands mit seinen am jeweiligen Zeitgeist gewachsenen Konzepten und der für deren Umsetzung notwendigen Infrastrukturen mit seiner sich mit dem medizinischen Fortschritt entwickelnden spezifischen Kompetenz und den räumlichen apparativen und personellen Möglichkeiten stellt in der heutigen Zeit neben seiner unbestreitbaren Dimension als Wirtschaftsfaktor ein maßgebliches Element der Gesundheitskultur und ihrer adäquat institutionalisierten Umsetzung im Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland dar. Die gegenwärtigen gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Entwicklungen als maßgebliche Einflußgrößen auch auf den Heilbäder- und Kurortebereich erfordern auf höhere Effizienz ausgerichtete und ergebnisorientiert gestaltete Konzepte der "modernen Kur". Dabei treten u. a. zwei Aspekte in den Vordergrund einmal ein komplexeres die Ganzheitlichkeit des Menschen stärker berücksichtigendes Gesundheitsverständnis (mit Wiederbesinnung auf Elemente längst vergangener Medizinkulturen und deren zeitgemäße Integration in Kurkonzepte) und zum anderen ein verändertes Verständnis vom Kurgast: weg vom "Konsumenten" herkömmlicher physikalischer Medizin Physiotherapie medizinischer Balneologie und Klimatologie hin zum "aktiv Mitwirkenden" an der Kurmaßnahme. Letzteres insbesondere mit dem Ziel ausgehend von der jeweiligen Kur langfristig anhaltende gesundheitsorientierte Einstellungen und Verhaltensweisen zu bewirken die den Lebensstil maßgeblich positiv im Sinne der Gesundheit beeinflussen sollen. Das den neuen Konzepten im Heilbäder- und Kurortebereich zugrundeliegende moderne Gesundheitsverständnis soll durch den Präsidenten des Deutschen Bäderverbandes (DBV) Dr. med. Christoph Kirschner selbst belegt werden: Gesundheit wird gesehen als Folge und als Ergebnis von Kräften und Fähigkeiten, die es dem Menschen ermöglichen, unter den Störfaktoren des individuellen Lebens körperlich, seelisch und sozial mit seinem Kräftepotential ein Lebensgleichgewicht zu bewahren und dieses im biographischen Prozeß lebensgeschichtlicher Veränderungen altersspezifisch immer wieder dynamisch und situationsgerecht neu zu gestalten. . . .
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