Antihypertensive Therapie beim Diabetes - Historische und aktuelle Aspekte |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 45 S.749/53-753/59. 1996;
Abstract: Prof. Dr. med. M. Middeke Claudia von Bielinski Klinik für Herz-Kreislauf und Stoffwechselerkrankungen Reha-Zentrum Spreewald Burg Zusammenfassung Ende des letzten Jahrhunderts wurden sowohl die Blutzucker- als auch die Blutdruckmessung eingeführt: Genau vor 100 Jahren (1896) beschrieb Riva-Rocci die Messung des Blutdrucks mittels Oberarmmanschette. Der große deutsche Diabetologe Katsch hat 1922 erstmalig über eine nächtliche Hypertonie bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz berichtet. Im gleichen Jahr wurde erstmalig weltweit und in Deutschland von Katsch Insulin angewandt. - Während die Blutzuckermessung "rund um die Uhr" in der Diabetologie seit langem als selbstverständliche Voraussetzung für eine optimale Stoffwechselkontrolle etabliert ist gilt dies für die Blutdruckmessung und antihypertensive Therapiekontrolle erst in jüngster Zeit nachdem die technischen Voraussetzungen hierfür geschaffen wurden. Katsch's originelle Beobachtung eines abnormen nächtlichen Blutdruckverhaltens hat besondere Bedeutung für Diabetiker: Sie stellen insgesamt das größte Kollektiv von Patienten mit gestörtem zirkadianen Blutdruckrhythmus bzw. nächtlicher Hypertonie. Die nächtliche Hypertonie hat aus diagnostischer prognostischer und insbesondere therapeutischer Sicht herausragende Bedeutung. Eine Optimierung und Individualisierung der antihypertensiven Therapie beim Diabetiker ist daher nur mittels der 24-Stunden-Blutdruckmessung möglich. Es wird eine Stufentherapie vorgestellt die den Besonderheiten der Hypertonie-Therapie beim Diabetes Rechnung trägt.
Keyword(s): Antihypertensive Therapie ABDM Diabetes
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