Erythemquantifizierung nach Infrarot- und wassergefilterter Infrarot-A-Bestrahlung der menschlichen Haut |
Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 6 (1996) 6 S.223-228. 1996;
Abstract: Hautklinik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Dermatologische Phlebologie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. V. Wienert) Aachen Kurzfassung Ziel: In der vorliegenden Untersuchung verglichen wir die Erythementwicklung als Indikator für die Hautdurchblutung nach Infrarot-A- und herkömmlicher Infrarotbestrahlung. Gegenstand und Gestaltung: Zur Infrarot-A-Bestrahlung wurde der Infrarot-Hyperthermie-Projektor der Firma Hydrosun verwendet. Zur herkömmlichen Infrarotbestrahlung wurde ein baugleicher Strahler verwendet bei dem der Wasserfilter durch einen spektrumneutralen Drahtfilter ausgetauscht wurde. In die Studie wurden 15 hautgesunde freiwillige Probanden aufgenommen. An vier aufeinanderfolgenden Tagen wurden jeweils zur selben Tageszeit die Probanden mit Dosen von jeweils 50 J/cm2 100 J/cm2 150 J/cm2 und 200 J/cm2 am Unterarm bestrahlt. Unmittelbar nach der Bestrahlung wurde die Entwicklung des Erythems des linken Unterarms nach 1 Minute 3 5 10 15 20 und 30 Minuten gemessen. Ergebnisse: Bei der wassergefilterten Infrarotbestrahlung wurden die maximalen Erythemwerte in der Regel erst 5 Minuten nach Bestrahlungsende erreicht. In der Folge war ein langsamer Rückgang der Erythemwerte in Abhängigkeit von der Dosis zu verzeichnen. Das Erythem war 30 Minuten nach Ende der Bestrahlung bei der Dosisgruppe 100 150 und 200 J/cm2 noch nicht vollständig abgeklungen. Nach der herkömmlichen Infrarotbestrahlung zeigten sich nur quantitative Unterschiede zur Infrarot-A-Hyperthermie wobei die Meßwerte dieser Bestrahlungsart insgesamt höher waren. Die statistische Auswertung der Erythemverlaufskurven zeigte bei 50 J/cm2 eine signifikant höhere Erythemzunahme 5 bis 30 Minuten nach Ende der Bestrahlung bei der herkömmlichen Infrarottechnik. Bei 100 150 und 200 J/cm2 war dieser Unterschied zusätzlich bereits 3 Minuten nach Bestrahlungsende signifikant. Schlußfolgerungen: Aus den vorgestellten Ergebnissen muß geschlossen werden daß sich der Einfluß beider Bestrahlungsarten bezogen auf den untersuchten Parameter qualitativ nicht unterscheidet. Alle Kurvenverläufe waren bei äquivalenten Bestrahlungsdosen praktisch parallel. Es fanden sich bei praktisch allen Untersuchungen höhere Werte bei der herkömmlichen Infrarotbestrahlung. Offensichtlich kommt es bei einer dosisäquivalenten Bestrahlung mit wassergefiltertem Infrarot-A zu einer geringeren Absorption der Energie in den oberflächlichen Schichten der Haut. Ein größerer Anteil der Strahlung erreicht tiefere Schichten und wird dort absorbiert. Die Folge ist eine geringere thermische Belastung der Hautoberfläche die sich in einer geringeren reflektorischen Erythementwicklung äußert. Überraschend war die Tatsache daß selbst 30 Minuten nach Ende der Bestrahlung noch erhebliche Effekte auf die Hautröte nachzuweisen waren.
Keyword(s): Vergleich IR- zu IR-A-Bestrahlung - Erythementwicklung - Mikrozirkulation - Absorption von IR-Strahlen - Oberflächenbelastung der Haut
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