Erforderliche Dauer und geeigneter Zeitpunkt von Anschlußheilbehandlungen nach Myokardinfarkt bzw. nach Herzoperation

Journal/Book: Herz/Kreislauf 28 (1996) 1 S.27-33. 1996;

Abstract: Salzetalklinik der LVA Westfalen (Chefarzt: Prof. Dr. E. Köhler) Bad Salzuflen Zusammenfassung Die stationären Behandlungszeiten sowie die klinischen Befunde von 764 Patienten mit überlebtem Myokardinfarkt (MI) 455 Patienten nach aortokoronarer Bypassoperation (ACB) und 127 Patienten nach prothetischem Herzklappenersatz (HKE) wurden analysiert wobei sich folgende Ergebnisse fanden: - In der Bundesrepublik Deutschland lagen die stationären Behandlungszeiten im Krankenhaus in allen drei untersuchten Teilkollektiven um 50-70% über dem Durchschnitt anderer westlicher Länder. - Zwischen der kardialen Erkrankungsschwere und der stationären Behandlungsdauer im Krankenhaus oder in der Rehabilitationsklinik bestand kein korrelativer Zusammenhang. - Eine Verkürzung der Dauer einer Anschlußheilbehandlung (AHB) auf 3 Wochen wirkte sich nicht negativ auf die körperliche Belastbarkeit am Ende der Rehabilitationsbehandlung oder auf die sozialmedizinische Leistungsbeurteilung aus. - Die Belastbarkeit am Ende der Rehabilitationsbehandlung korrelierte im multivariaten Testansatz positiv mit der Vitalkapazität dem Körpergewicht und der linksventrikulären Ejektionsfraktion sowie negativ mit dem Lebensalter und dem Schweregrad der koronaren Herzerkrankung (bei MI und ACB); hiermit sind 38 8% der Varianz erklärbar. Die Befunde sprechen für eine frühzeitige Verlegung aus dem Krankenhaus während der 2. Woche nach Myokardinfarkt bzw. Herzoperation in die Rehabilitationsklinik ohne dazwischen liegende Wartezeit sowie für eine Straffung der AHB-Dauer da bei unkompliziertem Genesungsverlauf eine stationäre Behandlung über die 5. (max. 6.) Krankheitswoche hinaus keine erkennbaren Vorteile

Keyword(s): Myokardinfarkt aortokoronare Bypassoperation Herzklappenersatz Anschlußheilbehandlung körperliches Leistungsvermögen

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