400 Jahre Kurhaus Bad Boll - Des Schwefelwassers Heilkraft |
Journal/Book: H u K 47 3/95. 1995;
Abstract: Die Mineralien belangend oder was das Wunderbadische Wasser zu Boll aus der Erde mit sich führet, seyn nach der Beschreibung des Edlen Hochgelehrten Herrn Johannes Bauhini folgende: Berg-Wachs, Augstein, Schwefel, Schieferstein, Alaun, Saltz, Vitriol, Bolus, Albschloss und anderes mehr, heißt es bei Jacob Friedrich Jung im "Württembergischen Wasserschatz" von 1714 auf Seite eins. Im wesentlichen verdankt Bad Boll seine Existenz der Heilkraft des Schwefels und der Hoffnung des Herzogs auf Salz: 400 Jahre sind es inzwischen daß der württembergische Herzog Friedrich I. nach Salzquellen und Bodenschätzen sucht und die Boller Schwefelquelle findet. Sein naturwissenschaftlicher Berater ist der Arzt Johannes Bauhinus oder Jean Bauhin. Nach dessen Urteil entscheidet er sich für den Bau des Kurhauses. Sein Architekt heißt Heinrich Schickardt. Relativ schnell baut dieser das Haus ein langes Zentralgebäude heute noch als sogenannter Altbau erhalten an den sich rechtwinklig ein kürzerer Flügel die Badherberge anschließt. Im Erdgeschoß des Hauptgebäudes befindet sich der große Badesaal. Hier sitzen die Gäste in einem hölzernen Badezuber mit warmem Schwefelwasser. Nur der Kopf ragt über den Deckel hinaus. Vier bis sechs Stunden dauert die Prozedur. Überwacht wird sie von einem Bademeister der etwas erhöht in der Mitte des Raumes thront. Er muß die Fliegen und Mücken verjagen für den Nachschub an heißem Wasser und für die Unterhaltung sorgen denn einschlafen dürfen die Badenden nicht. Das hätte nach damaliger ärztlicher Auffassung die Wirkung herabgemindert. Eine "Insel des Friedens" soll nach dem Willen des Herzogs sein Kurhaus sein. Dazu erläßt er eine ausführliche ... schö
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