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December 2024

Die Kugelmethode nach Benade im Rahmen der Peloidanalytik

Journal/Book: Heilbad & Kurort 47 (1995) 7 S.199-203. 1995;

Abstract: Univ.-Professor Dr. Dr. Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt und Dr. rer. biol. hum. Dipl.-Phys. Heinrich Gall München Vollbäder mit hochviskosem Moorbrei haben sich bereits zu dem teuersten Kurmittel entwickelt. Zusätzlich belasten noch Analysenkosten die betriebswirtschaftliche Bilanz. Dabei wird in der gegenwärtigen Peloidanalytik chemischen Bestandteilen noch immer eine sehr starke Bedeutung beigemessen. Dies ist verwunderlich zumal andererseits aussagekräftige physikalische Kenngrößen wie Standardviskosität oder Wärmeeindringzahl noch gar nicht bestimmt werden. Das originäre Ziel einer Peloidanalyse Hinweise für die therapeutische und betriebliche Verwendbarkeit zu erhalten gerät dadurch in den Hintergrund: Nicht alles was meßbar ist wird auch gebraucht. Der Umfang der Poloidanalytik sollte deshalb für zwei Zweckbestimmungen getrennt werden: 1. Vorausschätzungen der Verwendbarkeit des Peloids auf Grund des Rohzustands z. B. in der Lagerstätte Moor. 2. Kontrolle des Peloids z. B. des Badetorfs in Applikationsform. Peloide als Therapeutika Heutzutage sind verschiedene Wärme- und Kälteanwendungen gebräuchlich die als effiziente Therapieverfahren bei der Behandlung bzw. Nachbehandlung vor allem chirurgischer orthopädischer rheumatologischer gynäkologischer internistischer und dermatologischer Krankheitsbilder anerkannt und - in unterschiedlicher Weise - abrechnungsfähig sind: a) Die in den Leistungsbeschreibungen für ca. 20 000 physiotherapeutische Betriebe enthaltenen therapeutischen Packungsformen können - vor allem unter Berücksichtigung des jeweiligen Vor- und Nachbereitungsaufwands - verschieden hoch abgerechnet werden. b) Mit eigenen Tarifen werden in über 300 bundesdeutschen Heilbädern Kurorten oder Orten mit anerkannten Kurbetrieben Peloide in Form von Warm- oder Kaltpackungen therapeutisch eingesetzt. Speziell in den anerkannten Moorheilbädern und in Moorkurbetrieben werden zudem noch die kostenintensiven Moorvollbäder angeboten und abgerechnet. Der Kostenaufwand wird dabei im wesentlichen durch die physikalisch-technischen Forderungen verursacht ein geeignetes dickbreiiges zähflüssiges Bademedium zu gewinnen anzutransportieren von grobkörnigen Bestandteilen wie z. B. Wurzeln zu befreien aufzubereiten (Feinsiebung Wasserzusatz Erwärmung) zur Wanne zu transportieren (Drucksysteme) und nach der therapeutischen Anwendung zu entsorgen. Dementsprechend sollten die physikalisch-technischen Kenngrößen in der Peloidanalyse den Schwerpunkt bilden. Das ist zwar in der anschließenden medizinisch-balneologischen Beurteilung zur therapeutischen Eignung von Badetorf (und anderen Peloiden) unausgesprochen auch der Fall; in den naturwissenschaftlich-balneologischen Analysen überwiegen jedoch noch immer Konzentrationsermittlungen dieser oder jener chemischen Wirkstoffkomponente. Ganz abgesehen davon daß weniger eingeweihte Sachbearbeiter in den zuständigen Aufsichtsbehörden daraus ableiten im Badetorf wohl doch eine Art "Naturarzneimittel" sehen zu müssen mit allen (kostspieligen) Überwachungskonsequenzen (Kleinschmidt und Ulrich 1992 b) gibt es damit auch eine Diskrepanz zwischen therapeutischer Zweckbestimmung einer Peloidanwendung und unverhältnismäßig vielen chemischen Analyseparametern. Zu den aussagekräftigen physikalischen Kenngrößen gehören Wärmeeindringzahl und Temperaturleitzahl bzw. deren Kehrwert die Wärmehaltung. Eine hohe Wärmeeindringzahl begrenzt die Applikationstemperatur eine hohe Temperaturleitzahl erfordert eine große Schichtdicke und damit Mehrverbrauch an Peloidmaterial. Bezüglich der Wärmehaltung wird noch immer auf die ausgefeilten und damit zeitaufwendigen experimentellen Meßbedingungen Bezug genommen die Benade (1936) schon vor ca. 60 Jahren für die Kugelmethode festgelegt hat. Nachfolgend wird dargelegt daß die damit erhoffte Genauigkeit für die Praxis kaum zu erreichen ist. Thermophysikalische Kenngrößen Bezogen auf das therapeutische Ziel allein einer systemischen Überwärmung lassen sich bekanntlich auch die viel kostengünstigeren wässrigen Bäder verwenden. . . .


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