Modellprojekt "Der umweltfreundliche Kurort" - "Visionsgesellschaft" blickt in die Zukunft Badenweilers |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 47 (1995) 5 S.105-106. 1995;
Abstract: Bürgermeister Karl-Eugen Engler Badenweiler Historische Entwicklung Vor über 45 Jahren erteilte der Gemeinderat Badenweiler den Auftrag für den ersten umfassenden Kurortplan. Damit gaben die verantwortlichen Architekten unter Prof. Dr. Horst Linde der Gemeinde ein Steuerungsinstrument an die Hand welches positive bauliche Entwicklungen initiieren sollte unter strikter Schonung der einmaligen landschaftlichen Werte. Schon seinerzeit wurde in der Erhaltung und der Pflege der Landschaft die Sicherung der existenziellen Lebensgrundlage des Kurortes in die Zukunft gesehen. In dieser Verantwortung entstand die "grüne Lunge" die in der Folgezeit zum markanten Zeichen des Landschaftsschutzes und damit zum Leitbild der Ortspolitik wurde. Der damalige Beschluß des Gemeinderates erwies sich als außerordentlich weitsichtig solche Gedanken waren in den 50er Jahren völlig neu und haben sich auch über Jahrzehnte bewährt. In den vergangenen 10 bis 15 Jahren hat sich die Struktur des Kurortes Badenweiler jedoch stark verändert. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen und veränderten Bedingungen im Bereich des Kurwesens und des Tourismus erfordern heute eine differenzierte Fortschreibung der Kurortplanung und der Aufgaben des Kurortes im Sinne einer aktiven Neuorientierung: Der erste Schritt erfolgte in Badenweiler durch die Erarbeitung des "integrierten ökologischen Gemeindeentwicklungskonzeptes Badenweiler 2020". Die darin erarbeiteten Leitlinien sollen Grundlage und Rahmen für eine in allen ökologischen Aspekten vorbildliche Weiterentwicklung der Gemeinde Badenweiler als Kur- und Fremdenverkehrsort sein. Das Vorhaben umfaßt insbesondere die Bereiche Siedlungs- und Landschaftsentwicklung Verkehr Energie Bioklima jeweils in bezug auf Kur- und Freizeitbelange. Gemeinsam mit dem Umweltministerium wurde ein Ausschreibungstext erarbeitet und bundesweit verschiedene Planungsbüros zur Abgabe eines Angebotes unter Darstellung der jeweiligen Planungsvorstellungen aufgefordert. Der Auftrag ging schließlich an die "Planungsgruppe Entwicklung Badenweiler". Dieser Planungsgruppe gehörten verschiedene Fachbüros die die o. g. Sparten abdeckten an. Zur Unterstützung der Planer wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der verschiedenen örtlichen Gruppierungen - Hoteliers Ärzte Einzelhandel Mitgliedern des Gemeinderates und der Verwaltung- Kurortberatern der Oberfinanzdirektion und aus dem Bereich des Fremdenverkehrs gebildet. Das Umweltministerium Baden-Württemberg förderte im Rahmen seines kommunales Ökologieprogrammes dieses modellhafte Gemeindeentwicklungskonzept. Im Vordergrund des "integrierten Entwicklungskonzeptes" stehen siedlungs- und landschaftsplanerische Möglichkeiten für die Weiterentwicklung Badenweilers. Wesentliche Prämisse ist daß das für Badenweiler wichtigste Kapital - die ökologisch intakte und gestalterisch attraktive Kulturlandschaft - erhalten wiederhergestellt und weiterentwickelt wird. Integrierte Entwicklungsplanung Wachsende Ansprüche an die kommunale Bauleitplanung und an die Gemeindeentwicklung erfordern die Integration verschiedener Fachbereiche. Das Badenweiler Modellkonzept ist daher von Anfang an als "Integrierte Entwicklungskonzeption" ausgelegt. Die Koordination der verschiedenen Fachbereiche besteht vor allem in der: fachlichen und inhaltlichen Verzahnung d. h. gemeinsame Erarbeitung und Abstimmung von Zielen und Grundsätzen des Entwicklungskonzeptes gemeinsame Klärung von Verknüpfungspunkten (Schnittstellen) interdisziplinäre Bearbeitung von Problemschwerpunkten; zeitlichen und verfahrensmäßigen Abstimmung über alle Planungs- und Beratungsphasen und die gemeinsame Vorbereitung der Fortschreibung als wesentliches Element der dynamischen Entwicklungsplanung. Dieses inhaltliche und methodische Modell erhebt den Anspruch auf kommunikationsverbessernde Planungsabläufe zwischen Planern Verwaltung und Gemeindevertretern inhaltlich umfassende und vor allem auch Wechselwirkungen thematisierende Bearbeitung zügigen Planungsablauf durch parallele Bearbeitung einzelner Fachaspekte effiziente und ökonomische Planung durch verbesserte Koordination. . . .
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