Systemischer Lupus Erythematodes bei Männern - Eine andere Krankheitsprognose? |
Journal/Book: Rheumatologie 53 (1994) 6 S.339-345. 1994;
Abstract: Ch. Specker1 A. Becker1 H.-J. Lakomek1 D. Bach2 und B. Grabensee2 1Abteilung für Endokrinologie und Rheumatologie und 2Abteilung für Nephrologie der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf Zusammenfassung: Zur Frage geschlechtsspezifischer Unterschiede im Krankheitsverlauf des systemischen Lupus erythematodes (SLE) erfolgte eine retrospektive Untersuchung von 21 männlichen und 82 weiblichen SLE-Patienten. Unter den Organmanifestationen war eine Herzbeteiligung bei 12 der 21 männlichen Patienten (57%) und nur bei 18 der 82 weiblichen Patienten (22%) nachweisbar (p < 0 05). Eine Nierenbeteiligung wiesen 16 männliche (76%) gegenüber 26 weiblichen (32%) SLE-Patienten auf (p < 0 05) wobei sich eine terminale Niereninsuffizienz bei 5 der 21 männlichen (24%) und nur bei 6 der 82 weiblichen Patienten (7%) entwickelte. Auffälligstes Ergebnis dieser Untersuchung war aber eine deutliche Häufung thrombembolischer Komplikationen bei den männlichen Patienten. Auf 12 der 21 Männer (57%) entfielen insgesamt über 30 thrombembolische Ereignisse gegenüber 9 Ereignissen bei 5 weiblichen Patienten (6%; p < 0 0001). Eine persistierende Erhöhung von Anti-Cardiolipin-Antikörpern wurde bei 48% der männlichen und nur 16% der weiblichen Patienten festgestellt (p < 0 05). Somit scheint der SLE bei männlichen Patienten aufgrund der Neigung zu schweren Organbeteiligungen und des häufigen Auftretens von zum Teil lebensbedrohlichen thrombembolischen Komplikationen insgesamt eine ungünstigere Krankheitsprognose aufzuweisen.
Keyword(s): Systemischer Lupus erythematodes - thrombembolische Ereignisse - Niereninsuffizienz - anti-Cardiolipin- Antikörper
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