Klinische Ökonomik - Eine Forderung der Gesellschaft an die Ärzte |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 15 S.221/39-225/45. 1994;
Abstract: Abteilung Innere Medizin III Klinikum der Universität Ulm Zusammenfassung Für Ärzte ist es in der Regel unangenehm die Bedeutung ökonomischer Faktoren im Gesundheitswesen zu beurteilen. Sie sollten die ökonomischen Faktoren so betrachten als ob sie zwei getrennte Rollen zu spielen hätten. In der ersten erstellen sie Richtlinien in der zweiten fungieren sie als Arzt der sich um den individuellen Patienten kümmert. Bei der Erstellung von Richtlinien sind sie für eine möglichst gerechte Verwendung der für das Gesundheitswesen verfügbaren Mittel und für den größtmöglichen gesundheitlichen Nutzen für die gesamte Bevölkerung verantwortlich. Als Ärzte sind sie eher bemüht die beste verfügbare Behandlung zu gewähren die mit den Wünschen und Vorstellungen des Patienten vereinbar ist unabhängig von Kosten und Auswirkungen auf andere Patienten. Um diesen beiden Rollen gerecht werden zu können ist die Kenntnis der wissenschaftlichen Grundlage möglicher Einsparungen und der Verzicht von Ärzten auf wirtschaftliche Vorteile und auf unnötige Maßnahmen notwendig. Auch der Katalog der Gesundheitsleistungen ist zu ändern. Ärztliche Leistungen mit bekannter Wirkung auf die Quantität und/oder Qualität des Lebens können als Routineleistungen angeboten werden; Leistungen deren Nutzen unbekannt ist sollten als Forschungsprojekte eingestuft werden. Diese Unterscheidung erfordert eine Neudefinition der Finanzierung von Routineleistungen und Forschungsvorhaben.
Keyword(s): Klinische Ökonomik GSG Gesundheitsökonomie
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