Beeinflussung des Immunsystems durch nichtmedikamentöse Maßnahmen speziell körperliches Training

Journal/Book: Heilbad & Kurort 46 (1994) 1 S.7-12. 1994;

Abstract: Professor Dr. med. Aloys Berg Dr. med. Eberhard Ahlgrimm und Professor Dr. med. Joseph Keul Freiburg Intensive muskuläre Belastung induziert eine serologisch faßbare Muskelstreßreaktion die von einer einheitlichen biphasischen Ganzkörperreaktion begleitet wird. Als Auslöser der nachfolgenden Regenerations- und wahrscheinlich auch Adaptationsphase kann die systemische Cytokinreaktion bewertet werden. Diese Cytokinreaktion ist eng mit weiteren Faktoren der humoralen und zellulären Immunität gekoppelt. Es muß angenommen werden daß nicht nur die körperliche Aktivität für sich sondern auch Trainings- und Stimmungszustand sowie die begleitenden Ernährungsfaktoren Art und Ausmaß der belastungsinduzierten Cytokinreaktion modulieren. Einleitung Erst in den letzten Jahren haben die Immunologen von den Sportmedizinern und ebenso die Sportmediziner von den Immunologen gelernt die körperliche Mehraktivität in Verbindung mit der belastungsinduzierten Ganzkörperreaktion und damit auch der immunologischen Begleitreaktion zu sehen. So interessiert aktuell nicht mehr so sehr die Frage der Immundefizienz im Hochleistungssport sondern vor allem die akute Wirkung körperlicher Aktivität auf die zellulären und humoralen Faktoren des spezifischen Immunsystems und deren mögliche Bedeutung für den Gesamtorganismus des Sporttreibenden sämtlicher Leistungsbereiche (Abb.1). Es ist naheliegend daß intensive und vor allem ungewohnte muskuläre Belastungen und die von ihr ausgehenden Störungen der muskelzellulären Integrität in ihrer Folgereaktion nicht auf die Muskelfaser allein beschränkt bleiben können. Akut wie chronisch bedeutet intensive oder unbewohnte körperliche Belastung für den beanspruchten Organismus Streß. Streß erzeugt unabhängig von der Art des Stresses eine weitgehend uniforme Ganzkörperreaktion die die Wiederherstellung des metabolischen und physiologischen Gleichgewichtes zum Schutze der Integrität des Organismus zum Ziel hat. Generell bedeutet dies nicht nur akuter Schutz sondern subakut auch Regeneration und chronisch Anpassung für das betroffene Organsystem. . . .

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