Der cartesianische Dualismus oder die Alchimie des ärztlichen Alltages |
Journal/Book: Rheumatologie 52 (1993) 4 S.227-231. 1993;
Abstract: Rheumaklinik Berlin-Buch Zusammenfassung: Während die Alchimie bereits schon im 15. Jh. die Einheit von Körper und Seele postulierte entwickelte Rene Descartes im 17. Jh. seinen Dualismus - die künstliche Trennung von Körper und Seele ein Problem des ärztlichen Alltages auch in der Gegenwart. Diese Dualismusproblematik scheint dazu geeignet die Beziehung des Arztes auch zu seinem älteren Patienten zu komplizieren. Ziel der Untersuchung war das Aufzeigen der Unterschiede in der Beziehung des Arztes zu Patienten unterschiedlicher Altersgruppen. Mit Hilfe eines Screening Verfahrens und eines halbstandardisierten Interviews wurden 100 Patienten (25 Frauen mit cP Alter > 65 J.; 25 Frauen mit cP Alter < 55 J.; 25 Frauen ohne cP Alter > 65 J.; 25 Frauen ohne cP Alter < 55 J.) bzgl. ihrer Grundbedürfnisse in der Beziehung zu ihrem Arzt befragt. Die Patienten die älter als 65 Jahre waren zeigten charakteristische psychophysische Besonderheiten. Im Vergleich zu Patienten die jünger als 55 Jahre sind artikulierten sie zu 86% ein Bedürfnis nach Geborgenheit als primäres Bedürfnis in der Beziehung zu ihrem Arzt. Die jüngeren Patienten artikulierten zu 76% das Bedürfnis nach Informationsvermittlung als primäres Bedürfnis. Die Welt des älteren Menschen zu begreifen beinhaltet den Umfang mit Pseudomorbidität herabgesetzter Leistungsfähigkeit sozialem Tod und Krankheit als Normalität und impliziert die Akzeptanz des Bedürfnisses nach einer vorwiegend emotionalen Arzt-Patienten-Beziehung. Aus den Ergebnissen können für die ärztliche Praxis effiziente psychotherapeutische Erkenntnisse hinsichtlich "Fallgruben" gewonnnen werden. Sie empfehlen sich als Grundkenntnisse für Gespräche und Umgang mit dem älteren Menschen.
Keyword(s): Arzt-Patient-Beziehung - älterer Patient - "Fallgruben" - Gesprächsgrundlagen
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