Der Stellenwert des Gesundheitsurlaub im Rahmen des Ausländerreiseverkehrs nach Deutschland

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 5 S.143-144. 1993;

Abstract: Direktor Günther Spazier Frankfurt/Main Gemessen am Gesamtreiseverkehr aus dem Ausland nach Deutschland spielt die gesundheitsorientierte Reise nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Von den ca. 26 5 Millionen Reisen ausländischer Gäste nach Deutschland im Jahr 1992 waren etwa 150 000 Reisen (= ca. 0 6 %) "Gesundheitsreisen" d. h. Kuraufenthalte gesundheitsorientierte Urlaubsreisen und Klinikaufenthalte. In den meisten Auslandsmärkten trifft die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) bei ihren Anstrengungen Gesundheitsreisen verstärkt zu bewerben zum einen auf Unkenntnis und zum anderen basierend auf dem Nichtwissen über die Möglichkeiten medizinisch-therapeutischer Behandlungsmethoden auf eine Negierung dieses Urlaubssegmentes. Dies gilt um so mehr je deutlicher medizinisch-therapeutische Aspekte angesprochen werden. In einigen ausländischen Märkten insbesondere dort wo es so gut wie kein gewachsenes Heilbäderwesen gibt wird die Balneologie nach wie vor von einheimischen Ärzten als therapeutisch fragwürdig dargestellt. Hierbei gibt es sicherlich Ausnahmen die jedoch nicht ausreichen das der Wirklichkeit nicht entsprechende Gesamtbild grundsätzlich zu ändern. Ausnahmen gibt es insbesondere in den USA und in Israel zwei Märkte die jedoch als atypisch anzusehen sind da die Nachfrage bezüglich gesundheitsorientierter Aufenthalte weitgehend auf Einwanderer aus Deutschland zurückzuführen ist die aus ihrer früheren Heimat mit dem Bäderwesen vertraut sind und bzw. oder eine Kostenübernahme für die Behandlung von dritter Seite erfolgt. Bei dieser Klientel liegt es auf der Hand daß es sich hier nur um begrenzte Märkte ohne nennenswerte positive Entwicklungsaussichten handeln kann. Ein grundlegendes Interesse an der Balneologie besteht allerdings in den ausländischen Märkten die über ein eigenes gewachsenes Heilbäderwesen verfügen. Einem erfolgversprechenden Bädermarketing steht in diesen Ländern jedoch weitgehend die Schwierigkeit im Wege; daß die dortigen Versicherungsträger die Kostenübernahme für eine Bäderkur im Ausland ablehnen. . . .

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