Auswirkungen von niedrig dosiertem Dopamin auf Hämodynamik Plasmakatecholamine a2- und ß2-Rezeptoren bei Patienten mit Herzinsuffizienz |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 25 (1993) 8 S.248-254. 1993;
Abstract: Max-Planck-Institut für Physiologische und Klinische Forschung (Direktor: Prof. Dr. M. Schlepper) Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim Zusammenfassung Bei 12 Patienten mit einer dilatativen Kardiomyopathie im NYHA-Stadium III-IV wurde die Wirkung von niedrig dosiertem Dopamin (3 µg/kg KG/min und 6 µg/kg KG/min) über je 24 h in bezug auf Hämodynamik Urinausscheidung Adrenalin- Noradrenalin- und Dopaminspiegel im Plasma sowie die a2- und ß2-Rezeptorendichte untersucht. Dabei stieg das Herzzeitvolumen (HZV) bei einer Dosierung von 3 µg/kg KG/min (Dopaminplasmaspiegel: 12 6-13 9 ng/ml) schon nach 4 h von 4 3 ± 3 6 auf 5 2 ± 2 l/min an (p < 0 05) und blieb nach 24 h auf diesem Niveau (5 0 ± 1 1 l/min). Mittlerer Pulmonalkapillar- und Pulmonalarteriendruck verringerten sich von 18 ± 6 bzw. 26 ± 10 nach 4 h auf 11 ± 4 (p < 0 05) bzw. 19 ± 7 mm Hg (p < 0 05). Diese Senkung hielt auch nach 24 h an (12 ± 4 bzw. 19 ± 7 mm Hg; p < 0 05). Innerhalb dieser 24 h nahm die ß2-Rezeptorendichte von 679 ± 105 auf 777 ± 84 Bindungsstellen/Zelle zu (p < 0 05) während sich die a2-Rezeptorendichte von 307 ± 105 auf 270 ± 121 fmol/mg Protein verminderte (p < 0 05). Demgegenüber kam es zu keinen signifikanten Änderungen der Herzfrequenz des systolischen diastolischen und mittleren Aortendrucks. Eine Dosiserhöhung von Dopamin auf 6 µg/kg KG/min (Dopaminplasmaspiegel: 15 4-17 4 ng/ml) führte nur vorübergehend (4-8 h) zu höheren HZV-Werten; dann fiel das HZV trotz Fortführung der Dopamininfusion auf die Ausgangswerte von 4 0 l/min als Ausdruck einer Toleranzentwicklung. Die Druckwerte im großen und kleinen Kreislauf zeigten dabei keine signifikanten Änderungen. Die a2-Rezeptorendichte nahm nach 4stündiger Dopamininfusion (6 µg/kg/min) weiter bis auf 234 fmol/mg Protein signifikant ab (p < 0 05). Die Untersuchungen unterstreichen die günstigen hämodynamischen und neurohumoralen Auswirkungen von niedrig dosiertem Dopamin bis 32 h nach Infusionsbeginn bei Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz. Über diesen Zeitraum hinaus ist trotz Dosiserhöhung mit einer Toleranzentwicklung zu rechnen.
Keyword(s): Dopamin Noradrenalin Adrenalin a2- ß2-Rezeptoren Hämodynamik Herzinsuffizienz
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