100 Jahre Heilquellenschutz

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 2 S.33-39. 1993;

Abstract: Ltd. Geologiedirektor Professor Dr.-Ing. Gert Michel Krefeld 1. Prolog Mit dem Bestand einer Heilquelle steht und fällt die Bedeutung eines Kurortes. Es war daher ein Gebot der Selbsterhaltung, wenn Eigentümer von solchen in doppelter Beziehung ergiebigen Quellen alles aufboten, um ihren Bestand zu sichern. Nachzulesen in dem vor 80 Jahren erschienenen "Lehrbuch der Grundwasser- und Quellenkunde" (Keilhack 1912: 501). Autor war der Geheime Bergrat Professor Dr. Konrad Keilhack (1858-1944) welcher auch den zehnseitigen geologischen Part im 633 Seiten starken Deutschen Bäderbuch von 1907 verfaßt hatte. Auf diese Art und Weise wurde die wichtige Rolle der Geologie für die Balneologie einem breiteren gebildeten Publikum bewußt gemacht und zwar in einem Buch das bis heute in seinem Informationswert und seiner Gründlichkeit unübetroffen ist. Danach verging fast ein dreiviertel Jahrhundert ehe dieses einzigartige Buch seine geologische Ergänzung erfuhr. Gemeint ist das 667 Seiten starke Werk aus der Feder des Balneogeologen Walter Carle (1975) mit etwa 2 200 Mineralwasservorkommen aus dem rund eine Million Quadratkilometer großen Mitteleuropa.Keines der beiden hervorragenden Bücher erwähnt jedoch den Heilquellenschutz obwohl der Schutz der Heilquellen vor dem Menschen mindestens so alt ist wie ihre therapeutische Nutzung durch den Menschen. Bereits der vor- und frühgeschichtliche Mensch siedelte bevorzugt dort wo Wässer mit besonderen nämlich heilenden Eigenschaften aus der Erde quollen. Später entstanden im Laufe von 2000 Jahren um solche Heilquellen herum sogar Städte wie Wiesbaden Baden bei Zürich Badenweiler Aachen und viele andere mehr. Ihr Trinkwasser leiteten die Bewohner oftmals von weit her aber über ihren Heilquellen lebten sie. Nahe ihrer Siedlungen entledigten sie sich ihrer Abfälle und gruben nach Erz und anderen Bodenschätzen. . . .

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