Die Heil- und Mineralquellen Thüringens und ihr geologischer Rahmen

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 9 S.276-281. 1993;

Abstract: Professor Dr.-Ing. Dipl.-Geol. Gert Michel Krefeld 1. Zur Einstimmung Thüringen, das, Grüne Herz Deutschlands trägt nicht umsonst seinen Namen. Wälder und Wiesen duftige Auen und blumige Täler wechseln mit baumgekrönten Hügeln und Bergen. Dank der Naturschönheiten und der vielen historischen Stätten ist Thüringen seit jeher ein bevorzugtes Reiseziel. Selten finden wir in Deutschland auf engem Raum eine derartige Fülle hervorragender Luftkurorte vereint. Besonders der Thüringer Wald mit seiner romantischen Schönheit und den abwechslungsreichen Panoramen ist weitberühmt. Welches Land welche Provinz Deutschlands kann sich rühmen so viele Luftkurorte sein eigen zu nennen. Aber nicht allein vom Klima ist Thüringen in so reichem Maße begünstigt. Hier finden sich auch eine große Anzahl Heilquellen und Badeorte die im allgemeinen wenig oder außerhalb der Grenzen Thüringens überhaupt nicht bekannt sind. Einzig und allein Bad Liebenstein hat eine entsprechende Würdigung erfahren. Die anderen Bäder aber die z. T. Anfang und Mitte des vorigen Jahrhunderts in den kleinen Doudezstaaten im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens standen und deren Quellen von der einheimischen Bevölkerung gern und mit Erfolg aufgesucht wurden gerieten nach kurzer Blütezeit in Vergessenheit. Mancherlei Gründe mögen daran schuld gewesen sein. Häufiger Wechsel der Besitzer die oft Mangel an Initiative und Begeisterung für die Sache zeigten dafür teilweise aber Geschick in der finanziellen Ausbeutung des Badeortes bewiesen ferner fehlender Schwung eines Teils der ansässigen Badeärzte denen manchmal die balneologische Vorbildung und vor allem der Glaube an ihre Quellen fehlten das sind einige der Gründe. Rühmliche Ausnahmen unter den Besitzern und Kurärzten konnten den Verfall bzw. den sinkenden Ruf der Thüringer Bäder nicht aufhalten." . . .

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