Keimverhalten im Moorbad vor und nach balneologische Anwendung

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 4 S.117-118. 1993;

Abstract: Professor Dr. med. Hans Metz Pullach Zur Abschätzung der Infektionsgefährdung durch Bademoor insbesondere in Gruppenbädern wurden 51 Moorproben vor und 80 nach Badeanwendung auf Fäkalcoliforme (FC) Gesamtcoliforme (GC) Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus und Candida albicans untersucht. Die beiden letztgenannten konnten in keiner der Proben nachgewiesen werden. P. aeruginosa wurde unabhängig von der Badeanwendung in ca.11 % der Fälle gefunden. FC und GC wurden sowohl vor als auch nach dem Baden nachgewiesen wobei neben Escherichia coli noch weitere neun Keimarten identifiziert werden konnten. Aus den Werten für GC und FC vor und nach dem Baden kann man schließen daß es zum einen zu einer leichten fäkalen Verunreinigung während des Badens kommen kann zum anderen aber bereits das Moor vor der Badeanwendung erheblich mit Fäkalkeimen belastet sein kann. Da es zu keiner oralen Aufnahme von Moor kommt können Colibakterien in Moorproben nicht dieselbe Bewertung erfahren wie dies bei Trink- oder Badewasser der Fall ist. Nachdem die Moorbehandlung im Rahmen der physikalischen Medizin sowohl therapeutisch als auch wirtschaftlich eine bedeutende Rolle spielt könnte die Anwendung von Moorgemeinschaftsbädern unter ärztlicher Aufsicht und unter den genannten medizinischen Indikationen befürwortet werden. Von Januar 1990 bis Februar 1991 wurden im Landesuntersuchungsamt für das Gesundheitswesen Südbayern insgesamt 131 Moorproben untersucht. Dabei handelte es sich um Moor vor der Badanwendung (51 Proben) und um abgebadetes Moor (80 Proben). Untersucht wurde das Moor auf Fäkalcoliforme Gesamtcoliforme Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus Candida albicans und auf die Koloniezahl. Die Untersuchungsergebnisse sind aus Tab.1 bis 3 ersichtlich: Das Ziel der Untersuchungen war es darzulegen inwieweit Moor das zur balneologischen Therapie benutzt wird mit humanpathogenen Keimen belastet ist und wie sich der Gehalt an diesen Keimen und das Spektrum durch die Badeanwendung ändern. . . .

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