Medizinische Sauna- Untersuchungen1 |
Journal/Book: Intern. Sauna- Arch. 10 H. 4 (1993). 1993;
Abstract: 1In Anlehnung an einen Vortrag auf der Fachtagung Sauna beim Kongreß für das Badewesen 1993 am 16. 10. 1993 in Erfurt Mit wärmetherapeutischen Maßnahmen werden bekanntlich nicht nur die Hauttemperatur und damit die neurophysiologischen Signalmuster beeinflußt sondern man kann bei ausreichender Applikationsdauer auch auf Kerntemperatur und in der Folge auf Pulsfrequenz Blutvolumenverteilung bzw. Durchblutung Hormonausschüttung Atemfrequenz bis hin zur Stoffwechsellage einwirken. Abb.1 (o. Abb) gibt den Blutzuckerspiegel im Verlauf von Moorbreibädern wieder welche die Erfahrung erklären wonach eine Unterzuckerung durch thermotherapeutische Anwendungen weiter verstärkt wird: die verbreitete organisatorische Regelung in Kurkliniken und Badebetrieben noch vor dem Frühstück frühmorgens die ersten Überwärmungsbäder zu applizieren erhöht die Gefahr zum Kollaps. In einer Sauna ist es für den Patienten zwar deutlich einfacher als in einer Moorwanne den Überwärmungsort zu verlassen; dennoch schadet die rechtzeitige Einnahme von Fruchtzucker (z.B. in Form von Fruchtsäften) sicher nicht. Grundsätzlich heißt es ja die Sauna möglichst nicht mit vollem Magen keineswegs aber mit leerem Magen aufzusuchen (Fritzsche 1994). Die Verifikation oder Falsifikation dieser spezifischen Hypothese ist ein Beispiel für medizinische Untersuchungsmöglichkeiten zu den Anwendungsbedingungen bei Saunabädern. Andere und im folgenden näher ausgeführte Beispiele beziehen sich auf die physiologischen Meßgrößen - Rektaltemperatur - Pulsfrequenz und - Blutdruck. Hierdurch soll aber nicht dem Mißverständnis Vorschub geleistet werden daß damit der Komplex "medizinische Saunawirkung" erschöpfend beschrieben sei. Vielmehr werden lediglich die zumindest primär eindrucksvollen thermophysikalischen Besonderheiten des Saunabadens im Vergleich zu anderen Formen von Luftüberwärmungsbädern dargestellt; soziale/psychologische Gruppeneffekte von Gemeinschaftsbädern der olfaktorische Reiz bei Aufgüssen der Abkühlreiz bei Abguß und Tauchbad die Bedeutung der Ruhephasen und damit weitere Beispiele für medizinische Saunauntersuchungen bleiben hierbei unberücksichtigt obwohl auch diese Wirkungskomponenten fest mit dem Gesamtkomplex .Sauna- baden" verkoppelt sind. Umgekehrt haben in diesem Sinne auch Luftüberwärmungsbäder etwa in Form - des arabischen RASUL- Bades. - des türkischen Bades oder - des russischen Dampfbades . neben thermophysikalischen Unterscheidungsmerkmalen ihre typischen Zusatzkomponenten. Die vorgenannten und andere Überwärmungsmaßnahmen unterscheiden sich zumindest a) im primären Erwärmungsort (o. Abb. 2); b) in der Größe der Applikationsflächen (von lokalen Mikrowellen- Bestrahlungen bis hin zu Vollbädern); c) im Zeitverhalten3 bei der Einstellung der Hauttemperatur (sofortiges Einstellen der Kontakttemperatur im Wasserbad allmähliches "schonendes" Ansteigen in Luftüberwärmungsbädern); d) in der Applikationsdauer die je nach Kerntemperaturverhalten kürzer oder länger dauern kann (unter 5 min beim Warm- Blitz- Guß über 45 min im RASUL- Bad); 3Hieraus ergibt sich eines der Kennzeichen für die "Temperaturverträglichkeit" verschiedener Badeformen
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