Wirkung von Trinkkuren mit Griesbacher Karlsquelle auf die Magen- und Nierenfunktion |
Journal/Book: IMBK München /1993 ?. 1993 ?;
Abstract: von Martin Hebel (Humanmedizinische Dissertationsarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München) Im Rahmen von Untersuchungen zur Objektivierung balneotherapeutischer Anwendungen sind bei Trinkkuren die jeweils zu erwartenden physiologischen Reaktionen in ihrer Abhängigkeit von der spezifischen Zusammensetzung der Mineralquelle von Interesse. Im vorliegenden Falle galt es über die Griesbacher Karlsquelle eine fluorhaltige Natrium- Hydrogencarbonat- Chloridtherme anhand einiger ausgewählter Funktionstests eine Aussage zu machen. M. Hebel hat dazu sowohl Immediateffekte als auch Wirkungen nach kurmäßiger Verabreichung der Mineralquelle quantitativ erfaßt. Die Immediatwirkungen untersuchte er an gesunden Probanden und an magenkranken Patienten nach peroraler Aufnahme von 200 ml Karlsquelle. Zielgröße war die Magenazidität deren Veränderungen mittels kontinuierlicher pH- Messungen radiotelemetrisch (Heidelberger Kapsel) erfaßt wurden. In den Ergebnissen kommt die alkalisierende Wirkung der Griesbacher Karlsquelle zum Ausdruck. Die Pufferung der Magensäure hielt im Mittel 21 Minuten an. Am Studienabschnitt zur kurmäßigen Behandlung nahmen sieben gesunde und zwei magenkranke Probanden teil wobei die Messungen vor und nach einer 10tägigen Einnahme von jeweils 30 x 200 ml Trinkquelle pro Tag stattfanden. Hinzu kam zur orientierenden Überprüfung der Nierenfunktion ein modifizierter Volhardscher Wasserversuch der im Vergleich von Karlsquelle zu Tee durchgeführt wurde. Nach der kurmäßigen Anwendung zeigten sich Normalisierungstendenzen vor allem subazider Werte in den Säureverhältnissen. Der Volhardsche Wasserversuch erbrachte für das Trinken von einem Liter Karlsquelle im Vergleich zum Teetrunk höhere Diuresewerte wie sich an den stündlichen Harnmengen und der Gesamtauscheidung nachweisen ließ. Angesichts der beschränkten Probandenzahl mit Störungen der Magenfunktion waren im Hinblick auf die Beeinflussung der pH- Werte des Mageninhalts allerdings keine statistisch gesicherten Aussagen zu machen.
Keyword(s): Trinkkuren
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