Arbeitsunfähigkeitstage vor und nach stationären Heilverfahren |
Journal/Book: H u K 45 8/ 93. 1993;
Abstract: Zur Arbeit Piechowiak H. Schewe St.: (Fortschr. Med. 110 (1992] 149-153) Bei 37 Patienten einer Ortskrankenkasse und 30 Patienten einer Betriebskrankenkasse die zwischen 1971 und 1985 insgesamt 117 Heilverfahren (HV) absolviert hatten wurden retrospektiv die Arbeitsunfähigkeitstage (AU) im jeweiligen Drei- Jahres- Zeitraum vor und nach dem Heilverfahren ausgezählt. Diese sog. Netto- Fehltage auf Grund des HV-Leidens wurden von den Therapie- AU- Zeiten durch das Heilverfahren unterschieden sowie noch nach Untergruppen (Geschlecht Alter Kassenzugehörigkeit AU- Häufigkeit vor dem Heilverfahren Diagnosegruppe Wiederholungskuren) mehrfach untergliedert. Dabei ergibt sich zwar insgesamt eine (nicht- signifikante) Abnahme der durchschnittlichen Netto- Arbeitsunfähigkeiten von 8 1 AU- Tagen oder um 9 2 % der aber HV- bedingte Ausfalltage von im Mittel 38 Tagen gegenüberstehen. Weiterhin wurden vor den 27 HV von jüngeren Arbeitnehmern (bis 40 Jahre) 69 0 Netto- Fehltage ermittelt die sich nach den HV auf 29 8 AU- Tage verringerten; ältere Patientinnen und Patienten (über 50 Jahre) wiesen demgegenüber vor den (insgesamt 13) HV nur 10 8 AU- Tage auf die anschließend auf 19 4 Netto- Fehltage anstiegen. Die Gruppen sind auch in anderer Hinsicht sehr heterogen: Die bei der Ortskrankenkasse versicherten Arbeitnehmer fehlten vor den insgesamt 68 HV mit 48 .3Tagen fast dreimal so häufig wie die Betriebskrankenkassenangehörigen (17 5 Tage); Kurwiederholer(3. HV) hatten vordem HV im Mittel nur 19 3 AU- Tage während vor den 56 erstmaligen Kuren 44 4 Netto- AU- Tage gezählt wurden. Normalerweise würde man eine Arbeit die ein heterogenes Datenmaterial mit so geringen Fallzahlen zu analysieren versucht schnell überblättern zumal auch die Autoren selbst ständig auf die fehlende Signifikanz zu dieser oder jener Beobachtung verweisen. Möglicherweise ist dies bereits eine Folge der Diskussionen um die Vorgängerarbeit (MMW 132 [1990] I 13-117: "Reduzieren stationäre Heilverfahren die Arbeitsunfähigkeit?"). Schon vor zwei Jahren sind nämlich die geringen Fallzahlen moniert worden. Hierauf sind wohl auch Besonderheiten wie z. B. die höhere AU bei jüngeren gegenüber älteren Arbeitnehmern zurückzuführen. Die Autoren weisen selbst darauf hin daß die Ergebnisse unter dem Vorbehalt der relativ geringen Gruppengröße stehen da eine Ausweitung der Untersuchung nicht möglich war. Andererseits stellen die Autoren ihre Untersuchung noch immer in eine Reihe mit bekannten AU- Untersuchungen von Wagner (knapp 1000 Patientinnen) oder Rest (1030 HV bei 689 Patienten) und begründen dies damit daß sich hinsichtlich der Repräsentativität des Patientenkollektivs beim Vergleich mit den Statistiken des VDR "befriedigend zu bewertende Übereinstimmungen" ergeben.
Keyword(s): Arbeitsunfähigkeitstage
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