Vergleichende Untersuchungen von physikalisch- therapeutischen Maßnahmen (Heißpackungen) bezüglich der thermophysikalischen Eigenschaften am Modell und an Probanden |
Journal/Book: Intern. Sauna- Arch. 10 H. 3 (1993). 1993;
Abstract: Hans Hermann Bloching: Humanmedizinische Dissertationsarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München Nicht nur in den über 300 Heilbädern und Kurorten machen lokale Wärmeanwendungen wie sie bei einer Reihe von Krankheitsbildern indiziert sind einen wesentlichen Teil der Verordnungen aus. Der überwiegend aus der ärztlichen Erfahrung beurteilte Therapieerfolg erlaubt jedoch keine eindeutige Differenzierung nach relevanten therapeutischen Eigenschaften der verschiedenartigen Materialien aus denen die Heißpackungen zusammengesetzt sind. Über die allgemeinen Kenntnisse der physikalischen und pyhsiologischen Grundlagen des Wärmeaustausches hinaus wäre es not- wendig die einzelnen Packungsarten und ihre Anwendung auf der Basis quantitativer Messungen zu charakterisieren um damit auch das Verständnis dieser Therapieform zu fördern. Herr Bloching hat an 5 normalgesunden Versuchspersonen und am DREXEL- Phantom die thermophysikalischen Besonderheiten praxisrelevanter Heißpackungen (Naturmoor Wärmeträger ascend; Eifelfango Heilerde Fangoparaffin KNEIPP 'scher Heusack) in physiotherapeutischer Applikationsweise unter definierten Bedingungen anhand zweier Meßparameter (Hauttemperatur und Wärmestromdichte) untersucht. Daneben sollte eine Befragung der Versuchspersonen Hinweise zur Akzeptanz ergeben. Weiterhin wurden im Packungsbereich Hautwasserabgabe gemessen und Wärme- Erythem beurteilt. Die untersuchten Packungsmaterialien ließen zwei unterschiedliche Verlaufsformen bei den Wärmestrom- und Temperatur- Verläufen erkennen: zum einen der bekannte initiale Wärmestoß mit relativ rasch abfallender Tendenz und zum anderen ein relativ langsamer Anstieg und im Versuchszeitraum ein nur allmähliches Absinken. Insgesamt bewirkten Fangoparaffin und Wärmeträger- Anordnung ascend die höchsten Wärmezufuhren und damit Hauterwärmungen. Das aus Heißpackungen resultierende (visuell beurteilte) Wärmeerythem wird erwartungsgemäß von der Höhe der Temperatur zum Applikationsende und weniger vom initialen Wärmestoß beeinflußt. Die Messungen zur Hautwasserabgabe nach der Packungsbehandlung können dahingehend gedeutet werden daß die Anwendungen mit epidermalen Quelleffekten einhergehen. Gemessen am subjektiv geäußerten Probandenurteil gilt eine hohe und gleichmäßige Wärmeabgabe als angenehm und wird positiv bewertet. Einschränkend muß für die Naturmoorpackungen auf die Verwendung einer zwar physiotherapiepraxis- aber nicht kurüblichen Schichtdicke von nur 2 cm verwiesen werden)
Keyword(s): Moor
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung