Myokarditis simuliert akuten Myokardinfarkt im Säuglingsalter |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 25 (1993) 11 S.353-355. 1993;
Abstract: D. Kececioglu1 J. Gehrmann1 M. Mugler2 R. Rossi3 J. Vogt1 Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde - Kinderkardiologie (Direktor: Prof. Dr. J. Vogt)1 Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie (Direktor: Prof. Dr. W. Böcker)2 und Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde - Allgemeine Pädiatrie - (Direktor: Prof. Dr. E. Harms)3 der Universität Münster Zusammenfassung Ein 4 Monate alter Säugling wurde wegen eines Atemwegsinfekts und einer Gastroenteritis stationär aufgenommen. Im Stuhl wurden Rotaviren nachgewiesen. Elektrokardiographisch zeigten sich typische Veränderungen eines anterolateralen Myokardinfarkts. Serumspiegel der Kreatinphosphokinase und des MB-Anteils sowie der Laktatdehydrogenase waren stark erhöht. Ein Fehlabgang der linken Koronararterie als Ursache des Myokardinfarkts erschien anhand der echokardiographischen Diagnostik unwahrscheinlich. Wenige Tage nach Aufnahme verstarb der Patient nach einer plötzlichen Bradykardie mit anschließender Asystolie trotz Reanimation im kardiogenen Schock. Die Obduktion erbrachte als pathologisch-anatomische Todesursache eine subakute Virusmyokarditis. Die Koronararterien waren weder makro- noch mikroskopisch krankhaft verändert. Ein zusammenhängender Myokardinfarkt wurde nicht nachgewiesen. Elektrokardiographische Veränderungen im Sinne eines Myokardinfarkts bei einem Kind sollten die Differentialdiagnose einer Myokarditis einschließen.
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