Untersuchungen zur Wasserhygiene von Unterwasserdruckstrahl-Massage-Einrichtungen

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 3 S.85-89. 1993;

Abstract: Professor em. Dr. Hellmut Hille Freiburg und Dr. Susanne Heise Friedrichshafen Unzureichend gepflegte Unterwasserdruckstrahlmassageeinrichtungen sind wahre Bakterienbrutanstalten. Zwar handelt es sich bei den so außerordentlich zahlreichen Keimen wohl vorwiegend um eine relativ harmlose Keimflora deren genauere Differenzierung nur mit einem großen bei unseren Untersuchungen nicht zur Verfügung stehenden methodischen Aufwand möglich ist. Ein solcher Aufwand wäre auch kaum gerechtfertigt denn auch der Gesetzgeber differenziert bei der Vorgabe der zulässigen Gesamtkeimzahl nicht. Entscheidend ist jedoch unsere Feststellung daß es mit Hilfe regelmäßiger chemischer Reinigungen der Umwälzanlage in Kombination mit dem Einsatz von Desinfizientien die Keimzahl in den Therapieeinrichtungen so niedrig gehalten werden kann daß das Wasser den derzeit gültigen hygienischen Anforderungen genügt. Die Untersuchungsreihe hat aber leider auch die alte Erfahrung erneut bestätigt daß die Sauberkeit bei der Anwendung physikalisch therapeutischer Maßnahmen nicht nur die Angelegenheit möglicher hygienischer Technik ist sondern ganz besonders auch eine Angelegenheit des in dieser Hinsicht leider nur allzuoft sehr gering ausgeprägten Problem- bzw. Verantwortungsbewußtseins des therapeutisch tätigen Personals und des Verwaltungsapparates. 1. Einleitung Während man für das Wasser in Bewegungsbädern geradezu grotesk anmutende hygienische Anforderungen stellt hat man sich merkwürdigerweise um die hygienischen Verhältnisse in den Unterwasserdruckstrahl-Massage-Wannen kaum gekümmert. Vielleicht ging man davon aus daß die hygienischen Bedingungen hier wo man ja für jede Behandlung die Wanne mit frischem nicht zu beanstandenden Leitungswasser füllt grundsätzlich gut sein müßten. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die technischen Einrichtungen in den Umwälzanlagen dieser Wannen bieten in Gemeinschaft mit dem von den Patienten unvermeidlich eingetragenen und abgelagerten organischen Material für mancherlei Keime geradezu ideale Lebensbedingungen. . . .

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