Organspende von nicht überlebensfähigen Neugeborenen aus der Sicht des Transplantationschirurgen |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 87 (1993/Heft 10-11) 887-901. 1993;
Abstract: Prof. Dr. Roland Hetzer Ärztlicher Leiter des Deutschen Herzzentrums Berlin Die in den letzten Jahren erheblich verbesserten Möglichkeiten der Organtransplantation auch in der Säuglings- und Neugeborenenperiode haben das Augenmerk gelenkt auf das Problem der Verfügbarkeit von Spenderorganen für diese Altersgruppe und die Gewinnung von Organen neugeborener Spender auch für schon ältere Empfänger. Dies gilt insbesondere für die Herztransplantation während der Wert und die Ergebnisse der Transplantation von Nieren und Lebern in den ersten Lebenswochen und -monaten noch umstritten geblieben sind. Für die Nierentransplantation werden schließlich auch Organe akzeptiert die von Spendern kommen die ein mehrfaches des Körpergewichts des Empfängers besitzen und bei der Leber können in sich geschlossene Funktionssegmente einer größeren und auch Erwachsenenleber als Transplantat für ein Kind genommen werden. Die Indikationen für eine Herztransplantation während der Neugeborenen- und Säuglingsperiode sind die in diesem Lebensabschnitt seltenen Formen der dilatativen oder hypertrophen Kardiomyopathie die schon häufigere Endokardfibrose vor allem aber angeborene Herzfehler die einer palliativen oder korrigierenden Operation nicht mit akzeptablen Ergebnissen zugänglich sind und ohne eine solche Maßnahme eine hohe Sterblichkeit während der ersten Lebenswochen aufweisen. Das typische Beispiel hierfür ist das sogenannte hypoplastische Linksherzsyndrom. Dieser schwere Herzfehler beinhaltet eine mangelnde Anlage der linken Herzkammer in der Regel verbunden mit unterentwickelten Aorten- und Mitralklappen und einer mehr oder weniger verengten Aortenbogenanlage. Diese Mißbildung führt innerhalb weniger Tage oder zumindest Wochen zum Tode wenn der Ductus Botalli sich verschließt. Es gibt ein Spektrum von palliativen Operationen (Norwood-Operation) die umfänglich und risikoreich sind und mehrere große operative Schritte beinhalten bis zu einem schließlich immer noch unbefriedigendem Endzustand. Im Jahre 1984 hat Leonard Bailey in Loma Linda erstmals eine Transplantation bei einem solchen Neugeborenen mit hypoplastischem ... Stö_
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