Ein Fall aus der Praxis (14): Isolierte Splenomegalie

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 87 (1993/Heft 12) 997-998. 1993;

Abstract: Professor Dr. H. Berndt Kaiserin-Friedrich-Haus Zeitschrift für ärztliche Fortbildung Berlin. Der Fall Ein 34jähriger Angestellter der Kriminalpolizei stellte sich beim Allgemeinmediziner vor wegen akut aufgetretener Schmerzen im linken Oberbauch. Die Beschwerden waren nicht abhängig von Nahrungsaufnahme oder Stuhlgang. Appetit Gewicht und Körpertemperatur waren normal. Der Arzt stellte einige Laboruntersuchungen an die sämtlich normal ausfielen und kam dann auf den Gedanken es könne sich um Psychogene Beschwerden handeln. Das überraschte den Kranken ebenso wie den konsultierten Psychotherapeuten der überhaupt keinen Hinweis in dieser Richtung finden konnte. Nun wurde ein Internist hinzugezogen der das Abdomen palpierte und eine riesige Milz tastete die bis zur Mittellinie und nach unten bis in das Becken reichte. Diagnostische Überlegungen Eine isolierte Splenomegalie ist selten daß aber eine Milzvergrößerung erste faßbare Manifestation einer Krankheit ist kommt nicht so selten vor. Wegen der Häufigkeit wird man zunächst an eine Portale Hypertension denken der meist eine Leberkrankheit zugrundeliegt. Die Sonographie führt dann weiter. Neben einer Leberzirrhose kommen andere Leberkrankheiten in Betracht die kein so eindeutiges sonographisches Bild geben etwa eine Fibrose oder chronische Hepatitis die auch einmal mit normalen Laborbefunden einhergehen können. Eine chronische Pankreatitis führt relativ oft zur isolierten Milzvenenthrombose die eine Milzvergrößerung nach sich zieht. Das kann in seltenen Fällen erste Manifestation einer chronischen Pankreasentzündung sein. Ehe es die Sonographie gab war die Diagnose nicht immer einfach. So erinnere ich mich eines Patienten der anläßlich einer fieberhaften Erkältung von seinem Betriebsarzt sorgfältig untersucht wurde. Der Arzt fand eine Resistenz im linken Oberbauch sonst keine ernsten Krankheitszeichen. In einer Universitätspoliklinik wurde die palpable Resistenz für eine Splenomegalie gehalten und auf eine Leberkrankheit zurückgeführt. Nachdem sich kein Anhalt dafür fand wurde die große Milz wegdiskutiert und für einen palpablen Darm erklärt (!). Durch Vermittlung eines Bekannten ... Stö_

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