Obstipation und Darmflora

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 121-126. 1992;

Abstract: Dr. sc. nat. Jürgen Schulze Zentralinstitut für Ernährung Potsdam-Rehbrücke (Direktor: Prof. Dr. H. Haenel) Zusammenfassung Die physiologische Darmflora setzt sich aus mehr als 400 Species und Subspecies mit einer Gesamtzahl von etwa 1014 Mikroorganismen zusammen. Verschiedene Lebensphasen sind durch charakteristische Darmflora-Typen gekennzeichnet. Bei Obstipation verringern sich die Bifidobacterium- die apathogenen E. coli- und die Gesamtkeimzahlen Bacteriodeskeime nehmen zu. Analogien ergeben sich jeweils zu einigen Parametern die bei Säuglingen unter Kuhmilchernährung oder im hohen Alter gefunden bzw. durch Hypokinese unter Raumflugbedingungen erzielt werden. Der mikrobielle Stoffwechsel von Obstipierten birgt aufgrund von bestimmten Enzymaktivitäten ein höheres Risiko z. B. für cancerogene Prozesse im Dickdarm. Eine mikroökologische Therapie die nutritive Maßnahmen mit der Applikation lebender physiologischer Darmkeime vereint und somit zu einem veränderten risikoarmen intestinalen mikrobiellen Stoffwechsel beiträgt sollte angestrebt werden. wt

Keyword(s): Obstipation Darmflora mikrobieller Stoffwechsel risikoarme Endoflora Ernährung mikroökologische Therapie

Zurück | Weiter