Systemischer Lupus Erythematodes: Therapie und Prävention |
Journal/Book: Z Rheumatol 51 4 (1992) 188-190. 1992;
Abstract: Dr. med. M. Schneider Medizinische Klinik und Poliklinik Innere Medizin B (Direktor: Prof. Dr. W. Damschke) Westfälische Wilhelms-Universität Münster Im Oktober 1991 fand in Münster ein Therapie-Workshop zum systemischen Lupus erythematodes statt. 44 Experten aus Großbritannien den Niederlanden der Schweiz und Deutschland waren der Einladung zu einem intensiven Gedankenaustausch gefolgt. Nach einem einleitenden Referat durch G. R. V Hughes (London) zur Entwicklung und zu Entwicklungen des SLE wurden in kleinen Gruppen die Themen "Therapie des Anti-Phospholipid-Syndroms" (Leitung: R. H. W. M. Derksen/ Utrecht und G. R. V. Hughes) Präventive Behandlung des SLE (T. Swaak/Rotterdam und M. Schneider/Münster) und "Behandlungsstrategien beim komplizierten SLE" (H. H. Euler/Kiel und H. Häntzschel/Leipzig) diskutiert. In den drei Diskussionsrunden mußten die Teilnehmer zunächst einmal feststellen daß es kontrollierte Studien zur Behandlung von SLE-Patienten kaum gibt. Die Behandlungsstrategien beruhen in der Regel auf empirischen Daten. Dies gilt auch für den Symptomenkomplex der mit Anti-Phospholipid Antikörpern einhergeht und durch rezidivierende Aborte und arterielle und venöse Thrombosen gekennzeichnet ist. Weitgehende Übereinstimmung herrschte darüber daß der alleinige Nachweis von Lupus Antikoagulans (LA) oder von Anti-Kardiolipin Antikörpern (ACA) keine Indikation zu einer Therapie darstellt auch wenn Patienten mit Nachweis von LA oder hochtitrigen IgG ACA ein höheres Risiko für eine Thrombose zu haben scheinen. Die Indikation zur Therapie ist erst mit einem stattgehabten Thromboseereignis und/oder rezidivierenden Aborten gegeben. Bei rezidivierenden Aborten sollte niedrig dosiert mit Acetylsalicylsäure behandelt werden. Nach Untersuchungen von R. H. W. M. Derksen kann der Behandlungserfolg durch die zusätzliche Gabe von Steroiden nicht verbessert werden. Bei venösen Thrombosen sollte eine langfristige Marcumar(r)-Behandlung durchgeführt werden da ein sehr hohes Rezidivrisiko besteht. Bei arteriellen Thrombosen vor allem im ZNS Versorgungsgebiet erscheint nach Erfahrung von G. R. V Hughes eine Dauer-Marcumar(r)-Therapie unumgänglich. Von großem Nachteil bei all diesen Behandlungen ist daß sich die Titerhöhe der Antikörper nur sehr schlecht als Verlaufsparameter eignet. In der Diskussionsrunde zur Präventivbehandlung wurde zunächst erörtert was man denn mit seiner Therapie eigentlich zu verhindern sucht: Rezidivierende Schübe Organbeteiligungen oder einen drohenden Organverlust. ... wt
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