Heilklima - Risiken und Chancen

Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 1-2 S.11-12. 1992;

Abstract: Oberbürgermeister Hans H. Pfeifer Freudenstadt * Vortrag (Kurzfassung) anläßlich des 87. Deutschen Bädertages am 22. Oktober 1991 in Freudenstadt Die Heilklimatischen Kurorte haben sich lange schwer getan innerhalb der verschiedenen Heilbäder und Kurorte ihren Stellenwert zu finden. Von anderen manchmal als die "armen Brüder und Schwestern" ohne Quellen oder wenigstens Moor mitleidig belächelt empfanden sie lange Zeit auch selbst ihr "ortsspezifisches Kurmittel" - das Klima - als zweitrangig. Zudem fehlten originäre Therapieformen wie Schrot- oder Kneippkur. Dieses unberechtigte Minderwertigkeitsgefühl wurde noch durch die Tatsache verstärkt daß in den Heilklimatischen Kurorten die offene - heute ambulante - Kur absolut dominierend ist soweit überhaupt Vertragshäuser oder Sozialversicherungsträger vorhanden sind. Die Heilklimatischen Kurorte haben zu lange ihr eigenes Licht unter den Scheffel gestellt obwohl doch die Begriffsbestimmungen einen engen und seriösen Maßstab an die Prädikatisierung als Heilklimatischen Kurort gestellt haben. Ca. 50 Orte in Deutschland mit über 4 Millionen Gästen und fast 30 Millionen Übernachtungen sprechen aber eine deutliche Sprache auch wenn ein großer Teil der Gäste keine Kurgäste im engeren Sinne sind. Die wirtschaftliche Bedeutung ist dennoch gegeben und auch nicht jeder Gast im Heilbad ist Kurgast. Inzwischen haben die Heilklimaten - seit einiger Zeit in einem Verband der Heilklimatischen Kurorte Deutschlands zusammengeschlossen - ein neues Selbstbewußtsein entwickelt. Die neue These lautet nicht Kur im Heilklima" sondern "Kur mit dem "Heilklima". Gemeinsam mit dem Institut für medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München unter der Leitung von Prof. Dr. Senn und ganz besonders durch Frau Privatdozentin Dr. Dr. Angela Schuh ist eine neue Klimakur kreiert worden auf deren Basis die einzelnen Heilklimatischen Kurorte ihre Ortsspezifika entwickeln können. . . .

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