Kavain als Hilfe beim Benzodiazepin-Entzug

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 37 S.587/41-44/590. 1992;

Abstract: Prof. Dr. med. H.-J. Möller Psychiatrische Klinik und Poliklinik Universität Bonn; Prof. Dr. rer. nat. K. Ulm Technische Universität München Institut für Medizinische Statistik und Epidemiologie München; Dr. rer. nat. A. Glöggler Klinge Pharma München Zusammenfassung Fragestellung: Prüfung der anxiolytischen Potenz von D L-Kavain bei der Substitution einer chronischen Benzodiazepin-Medikation. Methode: Plazebokontrollierte doppelblinde randomisierte Studie in 12 Nervenarztpraxen. Patienten: 83 ambulante Patienten nach mindestens 6wöchiger Benzodiazepin-Behandlung wegen neurotischer Angstsyndrome. Therapie: Täglich 3 x 1 Kapsel á 200 mg Kavain oder Plazebo während 3wöchigem graduellen Benzodiazepin-Entzug und 3wöchiger Nachbeobachtung. Erfolgsbeurteilung: Klinische Globalbeurteilung und standardisierte Fremd- und Selbstbeurteilungsskalen zur Angstsymptomatik. Ergebnisse: Nach dem klinischen Globalurteil signifikanter Vorteil zugunsten von Kavain ab der 3. Woche (nach Reduktion der Benzodiazepin-Dosis um 75%) bis zum Ende der Nachbeobachtung (3 Wochen nach Absetzen des Benzodiazepins); bei der Enduntersuchung niedrigere Stores für die Angstsymptomatik in der Fremd- und Selbstbeurteilung mit 39 bzw. 41 unter Kavain im Vergleich zur Plazebo-Gruppe mit 51 bzw. 48 (jeweils p < 0 01). Schlußfolgerung: Kavain besitzt eine deutliche anxiolytische Potenz beim Absetzen einer chronischen Benzodiazepin-Medikation.

Keyword(s): Benzodiazepine-Entzug

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