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December 2024

Gentechnologische Methoden in der Rechtsmedizin

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 27/ 1991; S. 429/ 27 - 431/ 31; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. Edith Tutsch-Bauer Institut für Rechtsmedizin der Universität München 2 Seit um die Jahrhundertwende entdeckt wurde daß ein Mensch durch seinen Fingerabdruck eindeutig identifiziert werden kann hat die Bedeutung der Naturwissenschaften für die juristische Praxis ständig zugenommen [16]. Die Aussage eines wissenschaftlichen Gutachtens ist häufig entscheidend für den Ausgang eines Straf- oder Zivilverfahrens da in foro der wissenschaftlichen Analyse von "Tatortspuren" wie Blut- Sperma- Speichelantragungen oder Haaren ein höherer Beweiswert zugestanden wird als den Zeugenbeobachtungen. Im Bereich der forensischen Serologie ist es aufgrund der wissenschaftlichen Weiterentwicklung unter Einbeziehung neuer Systeme in die Begutachtung und durch die Modifikation von Nachweismethoden heute möglich auch einen Großteil von Problemfällen befriedigend zu lösen. Dies gilt nicht nur für das Gebiet der Abstammungsbegutachtung sondern vor allem für die individualisierende Spurenanalyse bei der methodische Varianten mit Empfindlichkeitssteigerung und eine hohe Spezifität von Antikörpern zu einem Höchstmaß an Individualisierung einer Blutspur geführt haben (Übersicht bei Brinkmann 6). Trotz dieses hohen Standards wurde 1985 als Jeffreys u. Mitarb. erstmals über den Einsatz hypervariabler DNA-Minisatelliten das sogenannte DNA-Fingerprinting zur Abstammungsbegutachtung und Individualtypisierung berichteten [14] vielfach die Meinung vertreten daß nunmehr durch den genetischen Vergleich von Tatortspuren und Blutprobe eines Tatverdächtigen die medizinische Kriminalistik revolutioniert werden könne. Die praktische Erfahrung bestätigt mittlerweile diese Auffassung zumindest in Teilbereichen der forensischen Serologie (Spurenanalyse) wobei aber die manchmal unkritische Euphorie durch nachgewiesene Fehlurteile (Vereinigte Staaten) basierend auf einem DNA-Fingerprint gedämpft wurde. Grundlage und Methodik des DNA-Fingerprinting. DNA (Desoxyribonukleinsäure) ist die im Zellkern jeder Körperzelle in Form von Chromosomen vorhandene Erbinformation. Sie ist aus den vier Basen Adenin (A) Thymin (T) Guanin (G) und Cytosin (C) die über ein Zuckerphosphatgrundgerüst strangförmig verknüpft sind aufgebaut. Die komplementäre Bindung von Adenin an Thymin und Guanin an Cytosin sowie eine spiralenförmige Struktur führen dann zu dem bekannten Bild der Doppelhelix. Drei Basen codieren gemeinsam als kleinste Informationseinheit für eine bestimmte Aminosäure den Grundbaustein der Proteine. ... ab

Keyword(s): G2 I1 - E5 Rechtsmedizin - Gentechnik


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