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December 2024

Gibt es die Indikation zur Intervallappendektomie?

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 523-524. 1990;

Abstract: Dr. sc. med. Rudolf Weiner Bezirkskrankenhaus "St. Georg" Leipzig (Ärztlicher Direktor: MR Doz. sc. med. R. Weiner) Mit der Indikation zur Appendektomie beschäftigt sich eine Studie die in "Chirurgische Praxis" [40 (1989) 221-227] veröffentlicht wurde. Der Autor B. Hontschik von der Chirurgischen Klinik im Klinikum der Stadt Frankfurt (M.) in Höchst wurde durch den immer wieder beobachteten Konflikt bei Aufnahme von Mädchen und jungen Frauen die zur Appendektomie unter der Diagnose "chronisch-rezidivierende Appendizitis" eingewiesen worden waren angeregt die Entscheidung zum operativen Eingriff kritisch zu überprüfen. Eine retrospektive Analyse des Krankengutes deckte dabei eine Reihe von interessanten Aspekten auf die für die Indikationsstellung zur Appendektomie von Bedeutung ist. Diese Erkenntnisse sind sowohl für den Hausarzt als auch für den Chirurgen praxisrelevant. Die Appendix vermiformis - ein überflüssiges Organ? Der Wurmfortsatz welcher nur beim Menschen und Menschenaffen vorkommt ist ontogenetisch eine späte Entwicklung. Erst zum Zeitpunkt der Geburt schnürt er sich vom Blinddarm ab. Der anatomische Wandaufbau unterscheidet sich grundlegend von den übrigen Darmabschnitten. Eine starke Durchsetzung mit lymphatischen Gewebe erlaubt nur eine geringe Dehnung so daß rasch intraluminäre Druckerhöhungen zustande kommen die eine Gewebszerstörung bei akuter Entzündung begünstigen. Entzündliche Prozesse sind auf Grund der spezifischen Funktion des Organs im Rahmen der lymphatischen Abwehr relativ häufig. Wenngleich noch nicht alle spezifischen Funktionen des Wurmfortsatzes aufgeklärt sind kann er nicht länger als überflüssiges oder störendes Organ betrachtet werden. Die Appendix vermiformis ist kein Rudiment der ontogenetischen Entwicklung und somit wohl auch aus teleologischer Sicht nicht unnütz. In vielerlei Hinsicht ist dieses Organ noch eine "terra icognita". Die nichtindikationsgerechte Entfernung eines "unbekannten" Organs ist wie inzwischen auch am Beispiel der Milz endgültig erwiesen nicht zu rechtfertigen. Gibt es eine chronisch-rezidivierende Appendizitis? Die chronisch-rezidivierende Appendizitis war früher eine Diagnose die in erster Linie dazu diente die prophylaktische Intervallappendektomie theoretisch abzusichern. Die Intervalloperation wurde zu Beginn unseres Jahrhunderts unter dem Eindruck der hohen Letalität der akuten Appendizitis eingeführt. Sie wurde im anglo-amerikanischen Raum bereits in den 30er Jahren verlassen. Im deutschsprachigen Raum setzte sich diese Auffassung erst in den 60er Jahren und dazu nicht einheitlich durch. ... wt


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