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December 2024

Phytotherapeutika in der Gynäkologie

Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 6/90 31. Jahrg. S. 460. 1990;

Abstract: Dr. med. G. Trunzler Med. Direktor i. R. Karlsruhe Wie aus der Roten Liste ersichtlich kennt auch die Phytotherapie eine ganze Reihe von traditionellen Arzneipflanzen die in der Frauenheilkunde Verwendung finden. Sie werden zur Behandlung von prämenstruellen klimakterischen Beschwerden von Mastodynie und Mastopathie sowie Zyklusstörungen und anderen funktionellen gynäkologischen Erkrankungen eingesetzt. Da die Indikationsgebiete weitreichend sind sollte vor Therapiebeginn eine eindeutige Klärung und differentialdiagnostische Abwägung des Krankheitsbildes erfolgen. Die sogenannten pflanzlichen Antidysmenorrhoika decken einen wenn auch kleinen Indikationsbereich ab. Sie werden eingesetzt um prämenstruelle und menstruelle Beschwerden zu lindern oder zu beseitigen. Die mannigfaltige Symptomatik die sich in Kopfschmerzen Rücken- und Bauchschmerzen oder in Form von geringgradiger Wasserretention mit Ödemen an Händen und Füßen äußert spricht u. a. gut auf die i.v. Anwendung der Roßkastanie (Aesculus hippocastanum) an. Die therapeutisch wirksamen Flavanoide hemmen durch ihre kapillarabdichtenden Eigenschaften die Kongestionen fördern geringgradig die Diurese lösen Spasmen und führen somit zur Besserung der Schmerzsymptomatik im kleinen Becken. Auch durch die milde spasmolytische Wirkung der Kamille (Matricaria chamomilla) und Schafgarbe (Achillea millefolium) können diese Arzneipflanzen zur Behandlung des prämenstruellen und menstruellen Syndroms Anwendung finden. Die Therapie der klimakterischen Beschwerden besteht heute vorzugsweise in der Substitution von Hormonen. In vielen Fällen sind die Voraussetzungen für eine Hormontherapie nicht gegeben so daß auf Phytopharmaka zurückgegriffen werden kann. Einen hormonartigen Effekt besitzt das Wanzenkraut (Cimicifuga racemosa). In vitro wurde nachgewiesen daß die Inhaltsstoffe der Pflanze einen LH-supprimierenden Effekt besitzen und somit in der Lage sind sich an Östrogenrezeptoren zu binden. Aufgrund experimenteller und klinischer Untersuchungsergebnisse findet Cimicifuga nicht nur zur Behandlung der klimakterischen Beschwerden infolge nachlassender Ovarialtätigkeit Anwendung sondern auch zur Linderung des prämenstruellen Syndroms. Geringgradige östrogene Wirkung besitzt der Rhapontikrhabarber (Rheum rhaponticum) der ein Gemisch von Stilbenglykosiden (Rhaponticin) enthält. Die östrogene Wirkung kann als gesichert angesehen werden bei einem standardisierten gereinigten Extrakt. Seine Anwendungsgebiete sind die die eine Follikelhormontherapie erfordern. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie z. B. Uterusblutungen sind vor allem bei Zubereitungen mit hohem überdosiertem Rhaponticingehalt beobachtet ... wt


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