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December 2024

Versuch einer Objektivierung des Effektes einer Meeresklimaheilmaßnahme bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen

Abstract: Aus der Klinik Borkum Riff der BfA Borkum Leitender Arzt: Dr. med. P. Lübcke und dem Institut für medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Norbert Heinrich Pöschke aus Berlin 1990 Zusammenfassung In der vorgelegten Studie sollte versucht werden den Erfolg eines Heilverfahrens an der Nordsee zu überprüfen. Hierzu wurden 215 Patienten der Klinik Borkum Riff der BfA auf der Nordseeinsel Borkum die mit der Diagnose Atemwegsobstruktion zwischen Januar und Juli 1985 aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin anreisten erfasst. Sie wurden zu Anfang und Ende des Heilverfahrens bodyplethysmographisch und ergometrisch untersucht und der Langzeiteffekt nach 6 Monaten von ihnen und ihren Hausärzten erfragt. Bei den vergleichenden Untersuchungen wurde eine signifikante Verbesserung der Flow-Volumen-Testung - dargestellt am Verhältnis FEV1/VK - bei statistisch nicht signifikant veränderten Vitalkapazitäten und Atemwegswiderständen nachgewiesen. Ebenso zeigte sich eine Erhöhung der PWG 130 wie auch der Kriterien der cardiopulmonalen Leistungsfähigkeit. Hierin dokumentiert sich ein guter Adaptations- und Trainingseffekt was der klassischen Rehabilitationsdefinition nach SCHMIDT <54> entspricht. Erfreulicherweise gelang auch in einem hohen Prozentsatz eine Harmonisierung und Reduktion der Medikation insbesondere bezüglich der systemischen Kortikoidgaben. Ein einheitliches statistisches Ergebnis bezüglich der sonstigen Medikation konnte hier jedoch nicht vorgelegt werden da das Prinzip der prophylaktischen antiobstruktiven Therapie bei zahlreichen Patienten zu einer Erhöhung der Medikation führte. Die Zahl der Patienten mit systemischer Kortikoiddauertherapie. konnte um ca.50% vermindert werden. Die langfristige Verminderung von Anfallstärke und Anfallshäufigkeit bei ca. 40% der Probanden nach dem Heilverfahren im Nordseeklima die das Nachfrageergebnis ausweist ist dagegen nicht allein auf Training und Medikation zurückzuführen vielmehr hat hier die Verminderung der Hyperreagibilität durch das Reizklima offensichtlich einen erheblichen Einfluß. Dafür spricht auch daß von 31 Patienten aus der Studie die zwischenzeitlich wieder in der Klinik waren 5 länger als ein Jahr und 8 länger als zwei Jahre Beschwerdebesserung angaben. Die Analyse der Therapieversager zeigt daß neben den klimatischen Umstellungsschwierigkeiten vor allem psychische Probleme dem Heilerfolg im Wege standen wobei deren Einfluß auf die Umstimmungsstörungen nicht untersucht werden konnte. Insgesamt scheint mir das Ergebnis der Studie bei aller Skepsis die man Nachfrageverfahren entgegenbringen muß ermutigend zu sein; zumal es Alternativen zu solchen Untersuchungen nicht geben kann da eine "doppelblinde" balneophysikalische Therapie nicht möglich ist <55> . Neben den medikamentösen Standardtherapien sollte das Reizklima im Hochgebirge oder - bei Vielen noch erfolgversprechender (wenn man MENGER <34> und MÜLLER <40> glauben darf) - an der See als stabilisierende und ausgleichende Therapieform seinen hohen Stellenwert behalten. ___MH


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