Behandlung des Status asthmaticus Atemwegserkrankung Folge 6 |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 14/ 1990; S. 230/ 74 - 232/ 78; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Prof. Dr. med. R Wettengel Karl-Hansen-Klinik für Atemwegserkrankungen und Allergie Bad Lippspringe Die Zunahme an Atemwegserkrankungen häufig bedingt durch allergische Reaktionen hat das Interesse an diesen Krankheitsbildern steigen lassen. In dieser Serie zeigen R. Wettengel Karl-Hansen-Klinik für Atemwegserkrankungen und Allergie Bad Lippspringe und Koautoren anhand von Kasuistiken auf welche diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten heute bestehen. Unter einem Status asthmaticus versteht man einen über Stunden andauernden schweren Asthma-Anfall der sich mit der vom Patienten und seinem Hausarzt üblicherweise eingesetzten Medikation nicht bessern läßt. Gelegentlich lassen sich exogene Faktoren (massiver Allergenkontakt bei allergischem Asthma bronchiale versehentliche Schmerzmitteleinnahme bei Analgetika-Intoleranz Infekte) ermitteln. Häufig jedoch bleibt die Ursache dieses Ereignisses unbekannt. Der erste Schritt ist die Einschätzung des Schweregrades die sich nicht nur auf subjektive Wahrnehmungen sondern auch auf objektive Parameter (Pulsfrequenz Blutgase Säure-Basen-Status und falls möglich Lungenfunktionswerte) stützt. Der therapeutische Spielraum kann durch die Vormedikation erheblich eingeengt sein. Eine engmaschige Überwachung des Verlaufs ist erforderlich da sich akut lebensbedrohliche Verschlechterungen plötzlich und unerwartet einstellen können die sofortige Gegenmaßnahmen (z. B. maschinelle Beatmung) verlangen. Die mit der Behandlung verbundene Problematik soll an den nachfolgenden beiden Fällen dargestellt werden. Fall 1 Anamnese 61jährige Patientin die seit 1960 - erstmals im Rahmen eines grippalen Infekts - unter Atemnotanfällen litt. Im weiteren Verlauf traten mehrfach schwere Anfälle mit Erstickungsgefühl auf. 1976 erfolgte ein Allergietest mit dem Nachweis einer polyvalenten Sensibilisierung u. a. gegen Milch Hühnereiweiß (anamnestischer Bezug: Quincke-Ödem) Hausstaub Hausstaubmilbe und Pollen. Eine nachfolgende Immuntherapie mit einem unbekannten Allergenspektrum wurde wegen Verschlimmerung der Asthma-Symptomatik abgebrochen. In den Monaten März/April 1983 erfolgte erstmals eine stationäre Behandlung in unserer Klinik. Aufnahmebefund Lungenfunktion: Vitalkapazität 2450 ml = 65% d. Sollwerts; FEV1 1850 ml = 65% d. Sollwerts. Blutgase: pO2 66 Torr; pCO2 33 Torr. In der ersten Woche des stationären Aufenthalts kam es infolge eines bakteriellen Infekts unter einer Methylprednisolon-Dosis von 26 mg pro Tag neben der üblichen antiobstruktiven Therapie mit Beta-2-Mimetika und Theophyllin zur Entwicklung eines Status asthmaticus ... ab
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