Fettstoffwechselstörungen - eine Herausforderung für die Kardiologie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 37/ 1990; S. 557/ 31 - 558/ 32; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Prof. Dr. med. H. Kuhn Med. Klinik II der Städt. Krankenanstalten Bielefeld-Mitte Das Thema "Fettstoffwechselstörungen" muß die Kardiologie bzw. entsprechende Ärzte also in erster Linie den mit dieser Disziplin befaßten Fachinternisten (Kardiologen) einschießlich aller mit dem Schwerpunkt Kardiologie befaßten Ärzte herausfordern. Parallel sind natürlich vor allem alle im Gesundheitswesen engagierten Institutionen wie Koronarsportgruppen Krankenkassen Medien und Gesundheitsministerien angesprochen. Warum "Herausforderung"? Es geht hier in der Konsequenz um den mit Abstand größten Teil der Patienten die den Herzspezialisten konsultieren - um Patienten mit Verdacht auf koronare Herzerkrankung oder mit bereits definitiver koronarer Herzerkrankung. Allgemein geht es um die Erkrankungsgruppe Herz-Kreislauf-Erkrankungen die bei uns mit großem Abstand die bedrückende Liste der jährlichen Todesursachen-Statistik anführt eine offensichtlich bereits in jungen Jahren beginnende Erkrankungsart die volkswirtschaftlich und sozialmedizinisch in ihrer Gesamtkonsequenz den größten Kostenverursacher und die häufigste Berentungsursache darstellen dürfte. Es geht schließlich um an die Ärzte gerichtete Fragen der betroffenen Patienten: "Was kann oder muß ich tun was können Sie mir empfehlen wie muß ich leben mich ernähren welche Medikamente muß ich einnehmen damit die Verengung meiner Herzkranzgefäße nicht fortschreitet und zum Infarkt führt? ... damit die noch gesunden oder nur gering angegriffenen Gefäße nach Infarkt nicht ebenfalls erkranken? ... damit ich erst gar nicht erkranke?" Primär- und Sekundärprävention bzw. die Progredienzprophylaxe sind angesprochen - und zwar auf der Basis von Ergebnissen von Grundlagenforschung und klinisch wissenschaftlichen epidemiologischen Studien einschließlich groß angelegter Interventionsstudien. Dies wäre noch nicht Grund genug von "Herausforderung" zu sprechen. Weitere Aspekte sind zu berücksichtigen. Einerseits sind die angesprochenen Forschungsergebnisse mit dem Anspruch verbunden daß sie in ihrer Konsequenz einen ganz wesentlichen Beitrag zur Aufklärung von Ätiologie sowie Pathogenese einerseits und zur Prävention Therapie und Prognosebestimmung der koronaren Herzerkrankung andererseits darstellen. Ihre Beachtung in der Praxis konzentriert sich nicht auf eine Behandlung von einigen Wochen sondern gilt in der Regel lebenslang; ferner überschneidet sie sich mit einer "Bevölkerungsstrategie" der Umstellung der zum Teil über Jahrhunderte etablierten Ernährungsgewohnheiten. ... ab
Keyword(s): C18 - C14 Fettstoffwechselstörungen Hyperlipidämie - Herz-Kreislauf-Erkrankungen koronare Herzkrankheit
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